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Rebellentruppen stürmen kongolesische Stadt

Der Stammeskonflikt nach Abzug ugandischer Truppen eskaliert. Rebellentruppen haben nach Angaben der Vereinten Nationen die nordostkongolesische Stadt Bunia erobert.

Zum Stamm der Hema gehörende Kämpfer der Union Kongolesischer Patrioten (UPC) und der Partei für Einheit und Sicherung der Einheit Kongos (PUSIC) überrannten Verteidiger des Lendu-Stammes, berichtete UNO-Sprecherin Patricia Tome. „Es war eine größere Schlacht.“

Seit dem Rückzug von rund 6.000 ugandischen Soldaten aus der Provinz Ituri am vergangenen Mittwoch kämpfen Hema und Lendu um die Kontrolle Bunias, wo 625 UNO-Soldaten stationiert sind. In der Provinz gibt es Schätzungen zufolge 25.000 bis 28.000 Stammeskämpfer. Die Hema und Lendu haben auch vor dem kongolesischen Bürgerkrieg gegeneinander gekämpft, allerdings waren die Verluste relativ gering, weil sie nur mit Pfeil und Bogen, Speeren und Macheten bewaffnet waren. Seit 1998 wurden sie aber von Uganda und der kongolesischen Regierung im Kampf um die Kontrolle der an Bodenschätzen reichen Provinz mit automatischen Waffen ausgerüstet.

Die ugandischen Truppen hatten Bunia dem UN-Kontingent aus Uruguay, einer kleinen kongolesischen Polizeitruppe und den Lendu übergeben. Nachdem UNO-Soldaten und Polizei Gewalt und Plünderungen nicht unterbinden konnten, brach die Zivilverwaltung zusammen. UPC und PUSIC erklärten, sie hätten die Stadt angegriffen, weil die UNO es nicht vermocht hätten, die Sicherheit der Zivilbevölkerung in Bunia zu gewährleisten. PUSIC-Sprecher Kitembo Bitamara warf der Polizei vor, an der Seite der Lendu gekämpft zu haben. Die Rebellen hätten nun die Absicht, „Sicherheit für alle zu garantieren“.

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