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Rebellenführer im Kongo für Dialog mit Regierung

Nach dem Vormarsch seiner Truppen im Osten von Kongo hat Rebellenführer Laurent Nkunda der Regierung Gespräche vorgeschlagen. Der Führer der Tutsi-Rebellen forderte am Donnerstag die Entwaffnung der Hutu-Milizen in der Region.

Es gehe um die Sicherheit der Tutsi-Minderheit, sagte Nkunda. In Ost-Kongo zählen Tutsi drei Prozent, während die Hutu mit 40 Prozent der größte Stamm sind.

Die Tutsi-Rebellen hätten sich bis auf zwölf Kilometer von der Provinzhauptstadt Goma zurückgezogen, sagte Nkunda. Mit dem von ihm am Mittwochabend erklärten Waffenstillstand solle Hilfsorganisationen die Möglichkeit gegeben werden, sich um die Flüchtlinge zu kümmern. Zuvor hatten die Regierungstruppen Goma fluchtartig geräumt. Über Nacht kam es nach einem Bericht des UN-Senders Radio Okapi zu Plünderungen und Vergewaltigungen von Soldaten. Dabei wurden neun Menschen getötet.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen forderte am Mittwoch die sofortige Einstellung der Kämpfe im Kongo. Das höchste Entscheidungsgremium der UN verurteilte die Offensive der Tutsi-Rebellen und forderte die Regierungen Kongos und Ruandas auf, die Stabilität in der Region wiederherzustellen. Die Regierung in Kinshasa warf dem Nachbarland Ruanda am Mittwoch vor, die Tutsi-Rebellen militärisch zu unterstützen.

Die EU-Kommission eine humanitäre Soforthilfe von vier Millionen Euro für die Opfer beschlossen. Die Forderung des französischen Außenministers Kouchner nach der Entsendung einer 1500 Mann starken EU- Truppe in den Ost-Kongo ist in der Europäischen Union unterdessen auf Zurückhaltung gestoßen. “Vorrangig ist es unserer Ansicht nach, diplomatischen Druck auszuüben”, sagte ein EU-Diplomat am Donnerstag in Brüssel.

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