Reaktionen auf Anschuldigungen
Im ÖFB-Teamtrainingslager auf Zypern wurde die Nachricht von einer möglichen Verstrickung der Bregenzer in den Wettskandal zunächst ungläubig zur Kenntnis genommen. Ich würde auf die Worte eines bestechlichen Schiedsrichters nicht viel geben, meinte Teamchef Hans Krankl. Für Kicker könnte sich der Teamchef ein generelles Wettverbot vorstellen. Es berührt mich nicht die Bohne, wenn auf Pferde oder Hunde gesetzt wird, aber Spieler dürfen niemals auf oder gar gegen die eigene Mannschaft setzen, forderte Krankl.
Patrick Pircher, einziger Bregenz-Spieler im Teamkader, wurde von der Meldung nach eigenen Angaben überrumpelt. Ich habe darüber durch SMS von zwei anderen Kickern von uns erfahren. Da ich aber von den ausschlaggebenden Herren meines Vereins niemanden erreicht habe, kann ich nichts dazu sagen, erklärte der 22-jährige Verteidiger.
Stellungnahme Bregenz
Die Bregenzer wiesen in einer offiziellen Aussendungen die Verdächtigungen scharf zurück. “Der Verein ist weder in Absprachen verwickelt noch hat er Kenntnis von jeglicher Art von Wettabsprachen, betonten die Vorarlberger. Weiter hieß es: “SW Bregenz weist gemäß der österreichischen Bundesliga jegliche Form der Anschuldigung ohne Beweise aufs Schärfste zurück. Auch Präsident Grill wurde zitiert. “Wir werden eine Aufklärung der Aussagen des Kronzeugen im deutschen Prozess verlangen. Es kann nicht sein, dass SW Bregenz Opfer von Spekulationen wird. Wir sind weder vorher über die Aussagen informiert worden, noch sehe ich einen Grund für die Anschuldigungen. Ich bin der vollsten Überzeugung, dass weder unsere Spieler noch Funktionäre in die Affäre verwickelt sind, sagte der Klub-Boss. Sowohl Bregenz als auch die Bundesliga wollen Kontakt mit dem DFB und der Berliner Staatsanwaltschaft aufnehmen, um zu eruieren, wie der Verdacht gegen das Bundesliga-Schlusslicht entstanden sein könnte.
Bundesliga und ÖFB verlangen Akteneinsicht
Der österreichische Fußball-Bund (ÖFB) und die Bundesliga haben im Zusammenhang mit der kolportierten Verwicklung von SW Bregenz in den Wettskandal um den deutschen Schiedsrichter Robert Hoyzer bei der Staatsanwaltschaft Berlin um umgehende Akteneinsicht angesucht. “Diese Akteneinsicht dient als Basis für eventuelle weitere Schritte”, hieß es am Montag. Weiters soll “zusätzlich und unabhängig von diesen Vorwürfen eine aus Mitgliedern von Bundesliga, ÖFB, Schiedsrichtern, Sportwetten GmbH und Verantwortlichen des Verbandes der Buchmacher gebildete Kommission über mögliche Präventivmaßnahmen für die Zukunft beraten.” Noch ein Mal wurde betont, “dass es derzeit kein Indiz gibt, dass diese im Raum stehenden Vorwürfe belegt und den österreichischen Fußball im Zusammenhang mit der deutschen Wett-Affäre bringt. Gemeinsam werden Bundesliga und ÖFB im Sinne des österreichischen Fußballs alles unternehmen, um zur vollständigen Aufklärung beizutragen.”