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Rückschlag ist nicht das Ende

Mario Krassnitzer kehrt am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Salzburg ins Tor des heimischen tipp3-Bundesligisten Cashpoint SCR Altach zurück.

Mit 66 BL-Spielen ist Mario Krassnitzer in der internen Altacher Rangliste hinter Alexander Guem (75) die Nummer zwei, mit insgesamt 128 Einsätzen im österreichischen Oberhaus ist er Klub-intern – hinter Kai Schoppitsch – ebenfalls die Nummer zwei. In der laufenden Saison musste der Keeper nach sieben Spieltagen seinen Platz im Tor räumen, jetzt rückt er auf Grund einer Verletzung von Andreas Michl wieder zur Nummer eins auf.

VN: Wie schlimm war für Sie die Zeit auf der Ersatzbank?
Mario Krassnitzer:
Ziemlich frustrierend. Ich war ja der einzige Spieler, der in den sauren Apfel beißen musste. So gesehen fühlte ich mich als Sündenbock für den missglückten Saisonstart. Dabei kann ich meine Leistung ganz gut selbst einschätzen – und die war nicht so schlecht.

VN: Jetzt profitieren Sie von der Verletzung Ihres Mitkonkurrenten. Stört Sie das?
Krassnitzer:
Im Fußball kann es sehr schnell gehen. Verletzungen passieren schnell, das gönne ich niemandem. Persönlich glaube ich an Gerechtigkeit. Ich habe immer gewusst, dass ich zurückkomme, obwohl mich sicherlich viele schon abgeschrieben hatten.

VN: Ihre Kritiker warfen Ihnen vor, nur dann im Training wirklich alles zu geben, wenn Sie den Druck Ihres Konkurrenten verspüren. Was antworten Sie denen?
Krassnitzer:
Dann sollen diese Herren doch mal unsere Trainingslisten studieren. Ich glaube nicht, dass der Name Krassnitzer bei einem Training gefehlt hat. Für mich ist das ein absoluter Blödsinn, denn ich trainiere sehr gerne – und ich gebe alles.

VN: Und auch nach Verletzungen sind Sie immer wieder zurückgekommen?
Krassnitzer:
Wenn ich höre, ich sei ein Weichei, dann kann ich nur lachen. Im Alter von 15 hatte ich den ersten Bandscheibenvorfall, später dann noch einen. In der Zeit in Lustenau bei der Austria erlitt ich einen Kreuzbandriss. Ich habe in meiner Karriere nichts geschenkt bekommen, ich musste mir immer alles erarbeiten, manchmal sogar härter erkämpfen als andere. Aber ich habe durchaus Spaß daran, mich zu quälen – als Fußballer kenne ich auch nichts anderes.

VN: Am Sonntag kommt Salzburg nach Altach. Was erwarten Sie?
Krassnitzer:
Natürlich in erster Linie ein tolles Spiel. Wir können nichts verlieren, im Gegenteil, nur gewinnen. Salzburg ist klarer Favorit, sie wollen Meister werden. Aber ich denke, wir haben eine Chance.

VN: Was macht Sie optimistisch?
Krassnitzer:
Wir haben uns in den letzten Wochen stabilisiert, wir sind kompakter geworden. Ein Spiel wie gegen Rapid (Anm. d. Red.: 2:7) wird es nicht mehr geben, da bin ich mir ganz sicher. Außerdem: Wir haben in den ersten Runden schlecht gespielt, sind aber dennoch punktegleich mit Kapfenberg. Wenn es uns gelingt, statt drei Punkten in neun Runden einmal acht, neun oder zehn Zähler zu machen, dann können wir uns nach oben orientieren. Aber was soll ich jetzt zu weit nach vorne schauen? Wir stehen auf Platz zehn, das ist schlecht und da muss man punkten.

VN: Der Trainer fordert von euch Spielern sehr viel Eigenverantwortung, auch was die Vorbereitung auf den nächsten Gegner betrifft. Auf Sie als Torhüter wartet mit dem Duo Marc Janko/Alexander Zickler das vielleicht beste Angriffsduo der Liga. Wie bereitet sich der Torhüter speziell vor?
Krassnitzer:
In all den Jahren weiß man genau, wie verschiedene Spieler auf dem Feld agieren, wie sie reagieren. Ich bin aber nicht der Typ, der darüber akribisch Buch führt. Es ist im Spiel ja oft so, dass Spieler ihre Strategie ändern – und darauf muss man als Torhüter auch reagieren können. Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiß, wie ein Spieler den Elfmeter schießt, das muss man natürlich wissen als Torhüter. Ich meine nur, dass es auch wichtig ist, sich schnell auf eine neue Situation einstellen zu können.

VN: Noch einmal zurück zu Ihrer Person. Das Gerücht ging um, sie wollten den Verein im Winter verlassen?
Krassnitzer:
Meine Situation ist so, dass ich einen Vertrag bis Sommer habe – und diesen werde ich erfüllen. Danach muss ich einfach schauen. Ich bin jetzt 33 Jahre, fühle mich gut und möchte noch einige Jahre spielen.

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