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Raumstation ISS: Essen wird knapp

Kurz vor Weihnachten wird auf der Internationalen Raumstation ISS das Essen knapp. Die Vorräte der Zwei-Mann-Crew reichten nur noch bis etwa Mitte Jänner, teilte die russische Raumfahrtbehörde am Donnerstag mit.

Es sei daher wichtig, dass ein für den 24. Dezember geplanter Flug einer Progress-Fähre zur ISS ohne Probleme ablaufe.

Die Versorgung der ISS ist seit dem Absturz der Columbia 2003 schwieriger geworden, weil vorerst keine US-Shuttles mehr fliegen und die russischen Raumfähren weniger Frachtkapazitäten haben. Seit dem 16. Oktober sind der US-Astronaut Leroy Chiao und der russische Kosmonaut Salijan Scharipow an Bord der ISS. Ihr Aufenthalt soll sechs Monate lang dauern.

Nach Lebensmittelknappheit auf ISS ist Evakuierung möglich

Der Besatzung der Internationalen Raumstation ISS droht wegen Lebensmittelknappheit eine Notrückkehr zur Erde noch vor Neujahr, falls ein Raumfrachter Weihnachten keine neue Nahrung bringt. „In dieser Situation ist der für 24. Dezember geplante Start des Frachtraumschiffs Progress M-51 besonders wichtig“, erklärte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos am Freitag in Moskau. Der Frachter hätte ursprünglich bereits im November starten sollen.

Der Lebensmittelvorrat für die Besatzung Leroy Chiao (USA) und Salischan Scharipow (Russland) reiche noch bis in die erste Jännerwoche, berichteten russische Medien unter Berufung auf die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA. Bei einigen knapp gewordenen Lebensmitteln wie Milch und Fleisch hätten die Raumfahrer bereits in der vergangenen Woche die „Eiserne Reserve“ angegriffen. Die tägliche Essensration von 3000 Kalorien sei um fünf bis zehn Prozent gesenkt worden.

Der Progress-Frachter soll am 26. Dezember an der ISS andocken. Falls das Manöver scheitere, sei eine Notrückkehr für den 30. Dezember geplant, meldete die Nachrichtenagentur Itar-Tass. Erste Medienberichte führten die Lebensmittelknappheit darauf zurück, dass die vorige Langzeitbesatzung Michael Fincke und Gennadi Padalka zu viel gegessen habe.

Die NASA machte die russische Seite für den Engpass verantwortlich. Der Progress-Flug sei von November auf Dezember verschoben worden. Außerdem seien bei einem früheren Transportflug Lebensmittel durch Ersatzteile für einen schadhaften russischen Sauerstoffgenerator ersetzt worden. Generell sind die Transportmöglichkeiten zur ISS durch die zeitweise Stilllegung der US-Shuttles begrenzt.

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