Anlässlich des heutigen Welt-COPD-Tages warnten Experten im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien vor der heimtückischen und unheilbaren Krankheit, die laut WHO-Prognosen im Jahr 2020 an dritte Stelle der häufigsten Todesursachen vorrücken soll.
Zu 90 Prozent wird die chronisch obstruktive Lungenerkrankung durch das Rauchen ausgelöst und rund 50 Prozent aller Raucher entwickeln COPD, mahnte Dr. Wolfgang Pohl, Vorstand der Lungenabteilung im Landeskrankenhaus Hochegg. Folgen sind die massive Einschränkung der Lebensqualität durch Atemnot, Schleimhusten, Rassel- und Pfeifgeräusche bis hin zur Herzverformung auf Grund des Druckanstiegs im Lungenkreislauf. Da die Symptome der Krankheit häufig bagatellisiert werden, bleibt sie oft jahrelang unerkannt und wird erst diagnostiziert, wenn die Lungenfunktion bereits massiv und irreversibel eingeschränkt ist. Etwa ein Drittel der Patienten mit bestätigter COPD stirbt binnen zehn Jahren.
Der rasche Verfall der Lungenfunktion könne durch frühzeitige Diagnose und Intervention zumindest aufgehalten werden, meinte Pohl. Er forderte daher Lungenfunktionstests bei allen Rauchern über 40 Jahren im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung. Wird COPD diagnostiziert, sei die Raucherentwöhnung der erste Schritt einer erfolgreichen Therapie, so Dr. Martin Trinker, Internist an der Sonderkrankenanstalt Bad Gleichenberg. Zusätzlich sei – je nach Stadion der Krankheit – eine medikamentöse Behandlung mit einer Kombination eines bronchienerweiternden (Salmeterol) und eines entzündungshemmenden (Fluticason) Wirkstoffes nötig. Der Einsatz von Kortison sei ein wesentlicher Therapiebestandteil, durch die die Lungenfunktion und der Gesundheitszustand verbessert und die Lebensqualität der Patienten verbessert werden soll.