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Räuber machen weiter Überstunden

Gleich viermal schlugen Räuber am Montag und in der Nacht auf Dienstag in Wien zu - laut Polizei dennoch weniger Raubüberfälle als zu Vergleichszeitpunkt im Vorjahr.

Kein Tag in Wien ohne mehrere Raubüberfälle: Allein vier Mal waren Täter am Montag Nachmittag und Abend sowie in der Nacht auf Dienstag aktiv. Die Palette reichte von der entrissenen Handtasche bis zum Wettbüro. Einen Verdächtigen schnappte die Exekutive – unter Mithilfe des Opfers und eines Zeugen. Eine Zunahme bei Raubzügen in der Bundeshauptstadt in diesem Jahr ist aus den Daten dennoch nicht abzulesen, wie der Wiener Kripoleiter Roland Horngacher gegenüber der APA sagte.

Jeanseinkauf mit Pistole

Den Auftakt machte ein Mann gegen 17.00 Uhr in der Steinbauergasse in Meidling, der ein Modegeschäft betrat und Jeans anprobierte. Anstatt zu bezahlen wollte der Unbekannte „kassieren“ und hielt der Geschäftsinhaberin eine Pistole unter die Nase. Mit einem kleinen Geldbetrag flüchtete der Täter.

Er wurde als etwa 20 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß, blass und mit schmalem Gesicht beschrieben. Bekleidet war er unter anderem mit einer hellbraunen Lederjacke mit Lammfellinnenfutter und Zippverschluss, blauen, an den Oberschenkeln ausgebleichten Jeans, einer beigen Baseballkappe mit blauer Stickerei sowie Sportschuhen.

Trafikräuber in der Brigittenau

Nicht einmal eine halbe Stunde später schlug ein Trafikräuber am Friedrich-Engels-Platz in der Brigittenau zu: Beim Betreten des Geschäfts zog er sich eine schwarze Wollhaube mit Sehschlitzen über den Kopf und nahm aus seinem Rucksack ein Messer, mit dem er die Trafikantin bedrohte. Auch er flüchtete mit einem kleinen Geldbetrag. Er wurde als 18 bis 25 Jahre alt und 1,70 bis 1,75 Meter groß beschrieben. Bekleidet war er unter anderem mit einem grauen Wollpullover mit schwarzem Zick-Zack-Muster.

Handtaschenraub in Meidling

Um 19.30 Uhr war neuerlich Meidling Schauplatz eines Überfalls. In einem Innenhof in der Wolfganggasse raubte der 22-jährige Tomasz K. laut Polizei die Handtasche einer 52-jährigen Frau und flüchtete zu Fuß. Das Opfer und ein Zeuge verfolgten den Verdächtigen bis nach Margareten, wo sie eine Funkstreife verständigten. Die nahm den 22-Jährigen fest, die Beute – Geldbörse und Handy – wurden sicher gestellt.

Wettbüro-Überfall in Favoriten

In der Nacht – kurz vor 1.00 Uhr – bedrohte ein Mann den Angestellten eines Wettbüros in der Favoritenstraße im gleichnamigen Bezirk mit einer kleinen silbernen Pistole. Mit einem geringen Geldbetrag flüchtete er stadteinwärts. Er wurde als etwa 25 Jahre alt, 1,80 Meter groß, schlank, mit Kinnbart und strahlend weißen Zähnen beschrieben. Bekleidet war er unter anderem mit einer dunklen Hose, einer schwarzen Stoffjacke mit Kapuze, die über den Kopf ins Gesicht gezogen war und schwarzen Handschuhen.

Horngacher betonte am Montag gegenüber der APA, die Zahl der Raubüberfälle in Wien seit Jahresbeginn liege um etwa 50 niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insidern zufolge sind diese Daten, wenn sie aus der monatlichen Kriminalstatistik stammen sollten, allerdings nicht besonders aussagekräftig, da es sich dabei um eine Anzeigenstatistik handelt. Anzeigen werden oft erst mehrere Wochen nach der Straftat erstattet.

Zudem sagt die bloße Zahl nichts über die „Qualität“ von Raubüberfällen aus. Im Strafgesetzbuch wird zwischen dem „normalen“ Raub (Paragraf 142) und dem schweren Raub – unter Verwendung einer Waffe – (143 StGB) unterschieden.

Redaktion: Elisabeth Skoda

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