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Räuber hielten in Ottakring Geiseln fest

Eine Räuberbande hielt Geiseln in Wien-Ottakring fest. Die Opfer, zwei 21-Jährige Oberösterreicher ließen sich auf verhängnisvolle Bekanntschaften in der Wettszene ein.

Eine verhängnisvolle Bekanntschaft hat für zwei Oberösterreicher in einem Albtraum geendet: Sie wurden mit Waffen bedroht und in einen Käfig in einem Keller in Wien-Ottakring gesperrt. Wie Johann Schaffer von der Kriminaldirektion 1 am Donnerstag der APA schilderte, hatten die beiden 21-Jährigen dies dubiosen Kontakten in der Wettszene zu verdanken. Die mutmaßlichen Täter sind bereits seit längerem in Haft, im Zuge der Ermittlungen wurde der Entführungsfall bekannt. Erst vor kurzem wurden die beiden Opfer ausfindig gemacht.

Die Bande versprach ihnen zunächst ein „todsicheres System“, sagte Schaffer. Im Endeffekt wollten die Burschen aber nur ausnehmen. Als sie nicht zahlen wollten, wurde einer der beiden als Geisel genommen.

Wann genau sich die Tat ereignet hat, können heute weder Täter noch Opfer genau sagen, so Schaffer: „Es dürfte sich aber vermutlich um das erste Februarwochenende gehandelt haben.“ Was sich in damals abgespielt hat, dürfte den beiden Oberösterreichern aus dem Raum Traun sicher genauer in Erinnerung sein: Nachdem sie die Geldforderungen ihrer Wettbekanntschaften nicht begleichen wollten, machten diese ernst, sagte Schaffer.

An einem Freitag beorderten sie die beiden auf einen Autobahnparkplatz auf der Westautobahn, wo sie ihnen mit Pistolen knapp an den Köpfen vorbeischossen. Als die beiden am nächsten Tag immer noch nicht zahlten, nahmen sie einen der Burschen gefangen und steckten ihn in einen Käfig. Sein Freund sollte das Lösegeld besorgen, was dieser auch tat, schilderte Schaffer: „Noch in der Nacht ist er zu Freunden gefahren.“ Allerdings war der Betrag zu gering: „Dann haben sie auch ihn eingesperrt.“

Alles in allem dauerte die Episode „einen Tag und eine Nacht“, so der Kriminalist. Wie sich mittlerweile herausstellte, hatte eines der Opfer eine hohe Erbschaft gemacht, von der die Bande erfahren haben dürfte. Das Geld wollten sie ihm offenbar mit dubiosen Wetten abnehmen.

Die mutmaßliche Tätergruppe sitzt seit längerem wegen diverser Raubüberfälle in Haft. Insgesamt sind acht Personen dingfest gemacht worden, nach einem weiteren Verdächtigen wird gesucht.

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