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Rassistischer Überfall

Präsident der humanitären Hilfe für Afrika wurde in der Wiener Innenstadt überfallen und niedergeschlagen.

In der Wiener Innenstadt ist am vergangenen Freitag ein Schwarzafrikaner Opfer eines gewalttätigen Übergriffs geworden. Dabei erlitt der Präsident der humanitären Hilfe für Afrika eine Rippenprellung und eine Platzwunde an der Lippe. Der Mann aus dem Sudan schilderte die Täter als Skinheads, diese Darstellung wird von behördlicher Seite nicht bestätigt. Ein 33-jähriger Österreicher, der auf freiem Fuß angezeigt wurde, wird vom Büro für Staatsschutz nicht der rechtsextremen Szene zugeordnet.

Über den Tathergang herrscht seitens der Behörden noch Rätselraten. Die Aussagen von Täter, Opfer und Zeugen weisen teils gravierende Unterschiede auf. Begonnen hat der Konflikt in jedem Fall Freitagabend gegen 21.00 Uhr in der Nähe des Burgtheaters. Dort wurde Maw nach eigenen Angaben von drei glatzköpfigen Männern zunächst mit Parolen wie: „Wir sind die neuen Nazis“, „Wir wollen keine Neger in Österreich“ oder „Heil Hitler“ angepöbelt und später mit einem Fausthieb geschlagen.

Als sich die Täter dann aus dem Staub machen wollten, rief das Opfer die Polizei und nahm selbst die Verfolgung auf. Direkt beim Burgtheater mengte sich ein nigerianischer Taxifahrer in die Diskussion ein, woraufhin einer der Angreifer ihn von hinten auf den Boden stieß und sich eine Rangelei entwickelte. Dabei zog sich der Mann Schürfwunden an den Beinen zu. Er spricht von drei männlichen Angreifern, die von einer Frau begleitet wurden. Ein türkischer Taxifahrer, der den Zwischenfall verfolgt hat, will dagegen nur zwei Täter erkannt haben.

In jedem Fall verlagerte sich die Auseinandersetzung in Richtung Minoritenkirche. Auch soll einer der Täter das kleine Kind des Mannes zu Boden gestoßen und getreten haben. Zeugen für diesen Vorfall fehlen, ein Passant erreichte den Tatort – durch Schrei aufmerksam gemacht – erst, als sich der bereits verletzte Schwarzafrikaner vom Boden aufrichtete. Dieser Zeuge schildert den Mann jedenfalls als Skinhead, eine Darstellung, der im Büro für Staatsschutz widersprochen wird.

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