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Rassismus-Report 2024: Zahl der Meldungen bei ZARA im Vorjahr gestiegen

2024 sind die Meldungen von Rassismus wieder gestiegen.
2024 sind die Meldungen von Rassismus wieder gestiegen. ©Pixabay (Sujet)
Im Vorjahr wurden bei der Anti-Rassismus-Beratungsstelle ZARA insgesamt 1.647 Fälle von Rassismus gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg um 345 Fälle im Vergleich zum Vorjahr.
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"Wir wissen, das ist nur die Spitze des Eisbergs", erklärte ZARA-Geschäftsführerin Rita Isiba am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, wobei sie darauf hinwies, dass die Dunkelziffer erheblich höher sei. Bei der Präsentation des Rassismus-Reports 2024 forderte die Beratungsstelle insbesondere Maßnahmen gegen rassistische Diskriminierung im Gesundheitswesen.

Rassismus-Report 2024: ZARA warnt "Rassismus macht krank"

Mehr als die Hälfte der gemeldeten rassistischen Vorfälle (61 Prozent) betraf Online-Rassismus. Was online stattfinde, wirke sich aber auch offline aus, betont Isiba. 13 Prozent der Meldungen 2024 bezogen sich auf rassistische Vorfälle im öffentlichen Raum, ein Viertel davon waren rassistische Beschmierungen an Hauswänden, Gedenkstätten oder öffentlichen Anlagen. Der Fokus des diesjährigen Rassismus-Berichts liegt auf rassistischen Diskriminierungen im Gesundheitswesen.

Von ZARA dokumentierte VorfäŠlle; VorfäŠlle nach Bereichen

"Rassismus macht krank und das ist keine Metapher", sagte Isiba. Denn einerseits würden zahlreiche Studien belegen, dass der Stress infolge rassistischer Erfahrungen zu chronischen Erkrankungen wie Diabetes, psychischen Erkrankungen oder Bluthochdruck führen könne. Andererseits würden Migrantinnen und Migranten in medizinischen Einrichtungen oft nicht ernst genommen und fehldiagnostiziert. So würden etwa Hautkrankheiten in Lehrbüchern fast ausschließlich auf heller Haut gezeigt und bei Menschen mit dunklerer Haut daher oft falsch diagnostiziert.

Mehrheit der Fälle von Rassismus wird nicht gemeldet

Sprachliche Barrieren würden zu weiteren Benachteiligungen führen. 86 Prozent der Betroffenen würden Vorfälle Studien zufolge gar nicht melden, weil dies zusätzlich belastend sei, so die ZARA-Geschäftsführerin. Zudem würden Beschwerdemechanismen und Schutzräume fehlen. "Rassismus ist kein individuelles Problem, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung", appelliert Isiba an die Bundesregierung, Ärztekammer, Gesundheitseinrichtungen und Ausbildungsstätten. Neben einem Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus fordert ZARA, dass Rassismus in der medizinischen Ausbildung thematisiert wird, Anlaufstellen für Betroffene und die systematische Erforschung von Rassismus im Gesundheitswesen.

(APA/Red)

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