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Rassismus-Eklat bei BVB-Testspiel in Altach

©Norbert Dickel und Patrick Owomoyela haben sich entschuldigt.
In der Deutschen Bundesliga wird zurzeit heftig über Rassismus-Skandale diskutiert.
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Rassismus-Eklat bei Schalke 04

Nachdem Schalke-Boss Clemens Tönnies mit rassistischen Aussagen erst vor ein paar Tagen für Aufregung sorgte, kommt es nun zum nächsten Eklat - und zwar beim Rivalen der Schalker. Ex-BVB-Spieler Patrick Owomoyela imitierte beim Spiel Dortmund gegen Udinese in Altach Adolf Hitler, während der Stadionsprecher des BVB die Italiener als "Itaker" bezeichnete. Owomoyela und Stadionsprecher Norbert Dickel hatten das Testspiel des BVB gegen Udinese Calcio (4:1) am 27. Juli auf dem TV-Kanal des Vereins kommentiert und sich dabei mehrere Entgleisungen geleistet.

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"Itaker", "Lasagne" und "Prosecco"

Der Beitrag, über den zunächst der WDR berichtet hatte, ist auf der Dortmunder Internetseite nicht mehr abrufbar. Auf Youtube wurde das Video allerdings von einer anderen Quelle nochmals hochgeladen. Das Bild ist aus wahrscheinlich rechtlichen Gründen unkenntlich gemacht worden, die beiden Ex-BVB-Stars kann man aber deutlich hören.

Es fängt damit an, dass die beiden sich über die Nachnamen der Spieler von Udinese lustig machten. Kevin Lasagna wurde zu "Lasagne" und Ignacio Pussetto zu "Prosecco". Mehrfach fiel der Begriff "Itaker", der als abwertende Bezeichnung für Italiener gilt. Der 57-jährige Dickel, zwischen 1986 und 1990 für Dortmund aktiv, fügte jedoch an: "Itaker ist ja auch keine Beleidigung".

Owomoyela: Tonfall von Adolf Hitler

Ex-Nationalspieler Owomoyela, der von 2008 bis 2013 für den BVB gespielt hatte, imitierte zudem den Tonfall von Adolf Hitler. "Wasserschlacht von Altach" betitelte Owomoyela die Partie zwischen dem BVB und Udine. "Wo schon große Schlachten geschlagen wurden", schob der Ex-BVB-Star im Hitler-Tonfall hinterher.

Stellungnahme des BVB

Vizemeister Borussia Dortmund hat seine beiden Ex-Profis Patrick Owomoyela und Norbert Dickel nach deren verbalen Fehltritten sanktioniert. Beiden sei zudem "unmissverständlich verdeutlicht" worden, dass "ihr Versuch, witzig zu sein vollkommen schiefgelaufen ist, absolut deplatziert war und derlei Äußerungen bei uns keinen Platz haben", teilte der Fußball-Bundesligist der Deutschen Presse-Agentur mit.

Owomoyela war bei der Fußball-WM 2006 selbst Zielscheibe rassistischer Äußerungen.
Foto: AP

"Enttäuscht von sich selbst"

"Beiden waren ihre Äußerungen von vor neun Tagen ausgesprochen unangenehm", teilte der Club mit. "Sie waren zutiefst enttäuscht von sich selbst! Deshalb sind sie unmittelbar nach der Übertragung auf die Geschäftsführung zugegangen." Owomoyela und Dickel "haben ihr Fehlverhalten bereits vor einer Woche öffentlich eingestanden und versprochen, dass sich derlei nicht wiederholen wird. Sie haben selbst während der nächsten Übertragung betont, dass sie 'neben der Spur waren'. Dem ist nichts hinzuzufügen."

Engagement gegen Rassismus

Die Dortmunder, die am Samstag den Supercup gegen den FC Bayern München mit 2:0 gewonnen hatten und als Mitfavorit um die Meisterschaft in die am 16. August beginnende Saison gehen, betonten zudem, dass sich die beiden Ex-Profis "bei uns seit Jahren intensiv in der Anti-Rassismus-Arbeit" engagieren. Owomoyela war unter anderem 2006 für sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit mit dem Udo-Lindenberg-Preis ausgezeichnet worden.

(dpa/Red.)

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