Rassenunruhen in Australien
Aufgebrachte Jugendliche setzten in der Nacht zum Montag einen Vorstadtbahnhof in Brand, schlugen Fensterscheiben ein und bewarfen Polizisten mit Steinen und Brandsätzen. Auslöser war der Tod von Thomas Hickey, der am Sonntag beim Sturz von seinem Fahrrad ums Leben kam. Seine Mutter erklärte, der Bursche sei von Polizisten verfolgt worden. Die Polizei wies dies zurück.
Rund 100 Jugendliche zündeten den Bahnhof der Vorstadt Redfern an und zertrümmerten ein Auto. Mehrere hundert Polizisten setzten Wasserwerfer gegen sie ein. Die Unruhen endeten nach neun Stunden Montag Früh. Fünf Jugendliche wurden festgenommen. Die meisten der verletzten Polizisten erlitten Knochenbrüche. Bis zum Nachmittag wurden alle bis auf einen wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Über mögliche Verletzte unter den Jugendlichen war zunächst nichts bekannt.
Ein Sprecher der Aborigine-Gemeinde, Lyle Munro, sagte, die Unruhen seien nicht nur eine Reaktion auf Hickeys Tod, sondern Folge einer bereits seit längerem schwelenden Unzufriedenheit. Die Polizei bedrohe und drangsaliere täglich jugendliche Aborigines in Redfern, erklärte Munro im Rundfunksender 2UE. Der Gouverneur des Staats New South Wales, Bob Carr, ordnete eine Untersuchung zur Ursache von Hickeys Tod an.
Der Premierminister von New South Wales, Bob Carr, sprach der Familie des Opfers sein Beileid aus und kündigte Ermittlungen an. Dabei solle herausgefunden werden, welche Rolle die Polizei möglicherweise beim Tod des jungen Mannes spielte. Allerdings fügte Carr hinzu, er habe Vertrauen in die Arbeit der Polizei. Die Beamten hätten seine volle Unterstützung.