AA

Rasmussen zu Überraschungsbesuch in Afghanistan

Neo-NATO-Generalsekretär Rasmussen
Neo-NATO-Generalsekretär Rasmussen ©APA (epa)
Wenige Tage nach seinem Amtsantritt ist der neue NATO-Generalsekretär Rasmussen überraschend zu einem Besuch in Afghanistan eingetroffen. Angesichts der zunehmenden Gewalt in Afghanistan sprach sich der Däne für ein stärkeres militärisches Vorgehen in dem Land aus. Im Moment gebe es "keine Alternative" zu "mehr militärischen und zivilen Anstrengungen", um die Gewalt von Aufständischen einzudämmen.

Rasmussen gab in Kabul zusammen mit Afghanistans Präsident Karzai eine Pressekonferenz. Die NATO-Truppen müssten verhindern, dass das Land wieder zu einer “Drehscheibe des internationalen Terrorismus” werde, sagte Rasmussen. Der einstige dänische Regierungschef hatte bei seinem Amtsantritt erklärt, Afghanistan werde der Schwerpunkt seiner Tätigkeit als NATO-Generalsekretär sein.

Bei einem Luftangriff ausländischer Truppen im Süden Afghanistans sind unterdessen nach Angaben von Dorfbewohnern drei Kinder und ein Mann getötet worden. Eine US-Militärsprecherin sagte, aus einem Hubschrauber heraus seien in der Gegend vier Extremisten auf Motorrädern beschossen worden. Berichte über zivile Opfer würden geprüft. In Pakistan kam nach zunächst unbestätigten Informationen die Frau eines Taliban-Führers bei einem US-Raketenangriff ums Leben.

Zivile Opfer im Kampf gegen Aufständische sorgen immer wieder für massiven Unmut in der afghanischen Bevölkerung. Nach UN-Angaben wurden im ersten Halbjahr 2009 mehr als 1000 Zivilisten in Afghanistan getötet, etwa ein Drittel davon bei Militäraktionen. Die US-Truppen hatten Anfang Juli Luftangriffe eingeschränkt, um zivile Opfer möglichst zu vermeiden.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Rasmussen zu Überraschungsbesuch in Afghanistan
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen