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Rasmussen enttäuscht Nachbarstaaten

In Schweden und Finnland ist man unglücklich darüber, wie der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen im Konflikt um die Mohammed-Karikaturen bisher umgegangen ist.

Der schwedische Ministerpräsident Göran Persson sagte am Mittwoch in einer Radiosendung, die dänische Regierung habe die Angelegenheit von Anfang an unterschätzt.

Er wäre an Rasmussens Stelle in die diplomatische Offensive gegangen und hätte die Botschafter der betroffenen moslemischen Länder über die Bedeutung der Pressefreiheit für Schweden unterrichtet und gleichzeitig „sehr klar“ gemacht, dass es sich keinesfalls um das lächerlich Machen oder die Verhöhnung einer anderen Religion handle, so Persson in einer Radiodebatte mit seinem konservativen Herausforderer in den kommenden Parlamentswahlen, Fredrik Reinfeldt.

Der finnische Außenminister Erkki Tuomioja sagte in einer Reaktion auf den sich ausweitenden Konflikt in Helsinki, die dänische Regierung hätte bereits in einem früheren Stadium in den Streit zwischen der Zeitung „Jyllands-Posten“ und den dänischen Moslems aktiv werden sollen. Insbesondere wäre es „vielleicht klug gewesen“, wenn Fogh Rasmussen der Bitte von Botschafter aus elf moslemischen Ländern entsprochen hätte, die um eine Aussprache gebeten hatten.

Die mittler weile in mehreren europäischen Ländern vollständig oder teilweise veröffentlichten Darstellungen wurden Ende September vergangenen Jahres von der konservativen Tageszeitung „Jyllands-Posten“ erstmals abgedruckt. Damals hatten sich die Proteste und Drohungen gegen Zeichner sowie Redakteure auf Dänemark beschränkt.

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