Zu diesem Schluss kommen Edward Schuur, Benjamin Abbott und 39 weitere internationale Experten des “Permafrost Carbon Research Network”, die ihre neuen Berechnungen in einem Kommentar der Zeitschrift “Nature” veröffentlichen. Das Treibhausgas Methan heizt die Atmosphäre wesentlich stärker auf als Kohlendioxid.
Wie sehr sich die Erderwärmung mit dem Auftauen der Permafrostböden beschleunigt, war bisher nicht genau zu berechnen. Schuur, Abbott und Kollegen haben nun anhand neuer Modelle ermittelt, wie viel Permafrost auftauen wird, wie viel Kohlenstoff dies freisetzt und wie viel davon in Form von Kohlendioxid (CO2) und von Methan in die Luft gelangen könnte.
Die Permafrostböden enthalten etwa 1.700 Milliarden Tonnen organischen Kohlenstoff, also Überreste von Pflanzen und Tieren aus Tausenden von Jahren. Das sei dreimal mehr als angenommen, schreiben die Forscher – und etwa doppelt so viel, wie momentan in der Atmosphäre enthalten sei.
In dem sich erwärmenden arktischen und antarktischen Boden zersetzen Mikroben diesen alten Kohlenstoff und geben CO2 und Methan in die Atmosphäre ab. Riesige Tundrenfeuer und Methan, das aus arktischen Seen blubbert, seien bereits Zeugen dieses Erwärmungsprozesses.