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Rapid will Austria aus dem Titelrennen werfen

Dem SK Rapid bietet sich am Sonntag (16.00) die Chance auf einen halbwegs versöhnlichen Ausklang einer verkorksten Saison in der Fußball-Bundesliga.
Ein Heimsieg im 297. Wiener Derby gegen die Austria wäre Balsam für die zuletzt leidgeprüfte grün-weiße Seele, schließlich wäre ein Erfolg in der vorletzten Runde nicht nur gut fürs Prestige, sondern wohl auch gleichbedeutend mit dem Ende aller Meisterträume des Erzrivalen.

Interimscoach Zoran Barisic wollte der Ausgangsposition aber nicht allzu viel Bedeutung beimessen. “Derbys sind immer heiße Duelle, die jeder gewinnen will, egal, wo er in der Tabelle steht. Für die Austria geht es um mehr als für uns. Für uns geht es darum, dass die Austria ohne Punkte heimfährt”, erkannte der 40-Jährige, dessen Truppe seit fünf Partien auf einen vollen Erfolg wartet.

Damit sich das ändert, hofft Barisic im mit 17.500 Zuschauern ausverkauften Hanappi-Stadion auch auf Fortuna. “In den letzten Spielen ist uns leider das Glück abhandengekommen. Jetzt hoffe ich, dass wir das Glück mit Einsatz und mentaler Stärke erzwingen können”, sagte der Betreuer, der auf die verletzten bzw. rekonvaleszenten Steffen Hofmann, Jan Vennegoor of Hesselink, Veli Kavlak und Rene Gartler verzichten muss und noch um den Einsatz von Boris Prokopic (Fußsohlenprobleme) bangt.

Da die Austria mit weit weniger Personalproblemen zu kämpfen hat, gehen die “Veilchen” möglicherweise als Favorit in die Partie – was angesichts der bisherigen Saisonergebnisse allerdings nicht viel aussagt. “In den ersten drei Spielen ist immer die Mannschaft nicht als Sieger vom Platz gegangen, die mehr Druck erzeugt und mehr Chancen kreiert hat”, analysierte Barisic mit Blick auf die drei 0:1-Heimniederlagen.

Deswegen wird man am Sonntag aber keine defensive Rapid-Elf zu sehen bekommen, versprach der Trainer. “Das entspricht nicht unserer Philosophie. Wir wollen immer den Gegner kontrollieren und Chancen herausarbeiten.” Barisic steht vor seinem ersten und zumindest vorläufig letzten Derby als Cheftrainer, Wehmut lässt sich der frühere ÖFB-Internationale aber nicht anmerken. “Jedes Spiel ist bedeutungsvoll, auch wenn das Derby etwas Besonderes ist.”

Ersatzgoalie Raimund Hedl erlebt sein letztes Duell mit der Austria als Aktiver, ab kommender Saison fungiert der 36-Jährige als Tormann-Trainer von Rapid. Sein Karriereende sei schneller als vermutet gekommen. “Ich hätte sicher noch ein Jahr weiterspielen können, aber jetzt freue ich mich auf die Herausforderung, etwas anderes zu machen als nur im Tor zu stehen”, gab der Wiener zu Protokoll.

Dass er künftig mit Helge Payer seinen früheren Konkurrenten um das Einserleiberl trainiert, ist für Hedl kein Problem. “Das hat schon früher bei Herbert Feurer und Michael Konsel gut funktioniert.”

Vorerst ist Hedl ohnehin noch auf das Derby konzentriert. “Ein Meister Austria wäre für uns schwerer zu verkraften als ein anderer Meister”, sagte der Keeper, und Stefan Kulovits ergänzte: “Ein Sieg wäre ein halbwegs schöner Abschluss, aber versöhnen können wir die Fans erst in der nächsten Saison.”

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