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Rapid Wien will sich von Trainer Didi Kühbauer trennen

Rapid Wien will sich anscheinend von seinem Trainer Didi Kühbauer trennen.
Rapid Wien will sich anscheinend von seinem Trainer Didi Kühbauer trennen. ©APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Dietmar Kühbauer steht als Trainer von Bundesligist Rapid Wien vor dem Aus. Noch am Mittwoch soll der Klub die Trennung offiziell bekanntgeben.

Das 1:4 in Wolfsberg war zu viel. Dietmar Kühbauer muss als Trainer des SK Rapid Wien vorzeitig gehen. Der Burgenländer war seit 1. Oktober 2018 als Chefcoach bei seinem nunmehrigen Ex-Club tätig. Im April hatten die Hütteldorfer seinen Vertrag noch bis Sommer 2023 verlängert. Der bisherige Saisonverlauf ließ die Verantwortlichen im Club aber an Kühbauer zweifeln. Die Trennung am Mittwoch erfolgte "schweren Herzens", hieß es in einer Aussendung des Vereins.

Rapid Wien soll sich von Trainer Kühbauer trennen

16 Punkte aus 14 Bundesliga-Runden sind zu wenig für die Ansprüche der derzeit nur auf Platz sieben liegenden Grünweißen. Meister Salzburg ist enteilt, 22 Zähler fehlen Rapid schon auf den Rivalen. Dabei waren die Wiener vor Saisonbeginn als erster Jäger des Serienchampions ausgemacht worden. 2020 und 2021 wurden sie jeweils Vizemeister. Man wolle "die Leistungen der starken Vorsaison weiter in allen Belangen verbessern", sagte Kühbauer vor Saisonbeginn. Schon vor der Winterpause muss der 50-Jährige nun gehen.

Barisic: Veränderung in der Position des Cheftrainers nicht abzuwenden

"Er ist und bleibt ein Vorzeige-Rapidler, aber die aktuelle Situation erzwingt förmlich neue Impulse zu setzen", meinte Präsident Martin Bruckner in einer Mitteilung. Neben Kühbauer muss auch dessen langjähriger Assistent Manfred Nastl gehen. Zoran Barisic, Rapids Geschäftsführer Sport, war lange Jahre Teamkollege von Kühbauer. Er meinte nun: "In meiner Funktion steht das Wohl des Vereins an oberster Stelle und wir sind leider in einer Situation angekommen, in der eine Veränderung in der Position des Cheftrainers nicht mehr abzuwenden war."

Interimistische Leitung durch Hickersberger und Hofmann

Die interimistische Leitung des Trainingsbetriebs der Profimannschaft übernehmen vorerst Thomas Hickersberger und Steffen Hofmann. Der ehemalige Rapid-Profi war bisher als Co-Trainer von Rapid II tätig. Barisic betonte, dass bei der Frage nach der Nachfolge als Cheftrainer "das Prinzip Qualität vor Geschwindigkeit gilt". Er habe Optionen im Kopf, aber aus Respekt vor Kühbauer noch keine Gespräche führen wollen. "Trotzdem gehe ich davon aus, dass wir relativ zeitnah eine Lösung finden werden."

Schlechte Leistung Rapids in der Bundesliga und in Europa-League

Kühbauer hatte nach der ernüchternden Niederlage im Lavanttal von einem "nicht bundesligatauglichen" Auftritt seiner Elf gesprochen. Danach sollen im Club die Köpfe geraucht haben. Das Pech des Ex-Teamspielers waren auch die vielen Verletzungen im Herbst. Beim 1:3 in der Europa League bei Dinamo Zagreb mussten in der Abwehr zuletzt die im Profibereich unerfahrenen Martin Moormann und Leopold Querfeld aushelfen. Auch im Europacup blieb Rapid hinter den Erwartungen zurück. In vier Runden in der Europa-League-Gruppenphase gab es nur einen Sieg.

Kader ist mit denen der letzten Saisonen vergleichbar

Barisic ging auf die jüngsten Aussagen von Kühbauer dahingehend ein, dass er auch die Profis in die Pflicht nahm. "Gefordert sind aber natürlich auch unsere Spieler, die ich nicht aus der Verantwortung nehmen will. Unser Kader ist qualitativ mit denen der letzten Saisonen, in denen wir jeweils in der Liga Platz zwei erreichten, vergleichbar", betonte der Sportchef.

Nächster Auftritt am 20. November gegen Altach

Der nächste Auftritt nach der Länderspielpause erfolgt am 20. November daheim gegen Altach. Für Kühbauer, der als Aktiver von 1992 bis 1997 knapp 150 Spiele für Rapid bestritten hatte, werde die Tür immer offen stehen, merkte Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek an. Er zollte dem scheidenden Coach für dessen Gehaltsverzicht zu Beginn der Coronakrise Respekt. Auch bei Gesprächen über potenzielle Neuzugänge habe Kühbauer nie unrealistische Forderungen gestellt.

(APA/Red)

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