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Rapid lässt wichtige Punkte liegen

Rapid kam im letzten Heimspiel des Jahres nicht über ein 1:1 gegen den LASK hinaus und verlor Boden im Titelkampf.

Die Hütteldorfer mussten sich vor 16.800 Zuschauern im Hanappi-Stadion trotz drückender Überlegenheit nach der Pause mit einem 1:1 (0:1) begnügen. Die Tore erzielten der eingewechselte Stefan Maierhofer (51.) sowie Christoph Saurer (29.). Rapid überwintert damit bei einem Spiel mehr vier Punkte hinter Tabellenführer Red Bull Salzburg auf Platz zwei.

Saurer hatte den LASK aus einem Konter nach Vorarbeit von Gerald Gansterer mit einem überlegten Schuss ins lange Eck in Führung gebracht. Rapid tat sich spielerisch lange schwer und kam erst nach der Pause zum Ausgleich. Maierhofer übersprang nach einem Hofmann-Eckball Tomasz Wisio und markierte per Kopf sein 19. Saisontor. Eine Schlussoffensive des Rekordmeisters blieb unbelohnt.

Rapid hatte ohne den 2,02-Meter-Mann begonnen, weil diesem unter der Woche eine Wadenverletzung zu schaffen gemacht hatte. An seiner Stelle stürmten Erwin Hoffer und Nikica Jelavic. Ohne Maierhofer fehlte den Hütteldorfern vor der Pause aber die Durchschlagskraft. Der Meister agierte phasenweise einfallslos und war hauptsächlich durch Standardsituationen gefährlich.

Im Mittelpunkt stand immer wieder LASK-Keeper Michael Zaglmair. Der 21-Jährige parierte erst einen Schuss des agilen Veli Kavlak (6.), elf Minuten später zwang ihn Branko Boskovic aus etwa 18 Metern zu einer Glanztat. Einen Aufsitzer von Steffen Hofmann parierte Zaglmair mit Mühe (37.), bei Freistoßflanken des Rapid-Kapitäns wirkte der LASK-Schlussmann unsicher (41., 42.).

Die erste Großchance hatten die Linzer vorgefunden, bei denen Kapitän Ivica Vastic nach überstandener Fußverletzung als zweiter Stürmer neben Christian Mayrleb in die Startelf zurückgekehrt war und die sich vor Seitenwechsel alles andere denn als Abstiegskandidat präsentiert hatten. Einen weiten Saurer-Freistoß köpfelte Wisio freistehend am langen Eck vorbei (19.).

Zur Pause kam Maierhofer für Hoffer – fünf Minuten später stand es 1:1. Bereits in der 47. Minute hätte Referee Thomas Steiner in seinem Bundesliga-Abschiedsspiel auf Elfmeter entscheiden können, nachdem Davorin Kablar Maierhofer am Trikot zurückgehalten hatte. Der Druck der Hütteldorfer nahm deutlich zu, der LASK kam kaum noch aus der eigenen Hälfte und schon gar nicht gefährlich vors Tor.

Erst traf Jelavic mit einem sehenswerten Fallrückzieher nach Flanke von Andreas Dober nur die Stange (57.), dann verfehlte Mario Tokic per Kopf völlig freistehend das Gehäuse (58.). Jelavic scheiterte nach weiter Vorlage von Boskovic an Zaglmair (75.). Der LASK-Keeper wurde nach einem Solo aus kurzer Distanz auch von Maierhofer angeschossen (80.).

In der Nachspielzeit hielt Zaglmair den schmeichelhaften Auswärtspunkt endgültig fest, als er einen Hofmann-Freistoß in der Nachspielzeit aus dem Kreuzeck fischte (91.). Rapid musste sich wegen der vielen vergebenen Chancen damit trösten, das Spieljahr 2008 ohne eine einzige Heimniederlage überstanden zu haben. Der Meister ist seit 18 Ligaspielen zu Hause ungeschlagen, musste sich dabei aber zum dritten Mal mit einem Remis begnügen.


Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Es war ein sehr, sehr gutes Heimspiel von uns. Wir sind nur am Tormann gescheitert, der hat dem LASK einen Punkt gerettet. Die Mannschaft hat sehr, sehr viel Druck gemacht, sehr gute Ballstafetten gehabt. Wir haben in diesem Jahr zu Hause eine sehr starke Performance abgeliefert. Wir hätten uns zwar einen Dreier gewünscht, aber Platz zwei gehalten. Es war ein wunderschönes Jahr 2008, mit der Krönung Meistertitel.”

Klaus Lindenberger (LASK-Trainer): “Gut war die ganze Mannschaft, natürlich vor allem Leute wie Zaglmair. In der zweiten Halbzeit war es schwierig, weil Rapid alles auf eine Karte setzen musste. Ich habe gewusst, dass die jungen Spieler in Ordnung sind, aber es dauert halt seine Zeit. Wir wollen diesen Weg fortsetzen, Kontinuität hineinbringen und Ruhe haben. Wie es jetzt ausschaut, werde ich Trainer bleiben. Ich will, ich werde, das wird die Zukunft sein.”

Michael Zaglmair (LASK-Torhüter): “Das war für mich eine ganz besondere Partie. Es war schwierig und es war eine Zitterpartie, aber ich denke, wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben die letzten zwei Spiele nicht verloren, wir waren alle Gewinner. Sicher läuft es für mich gut, das Wichtigste ist aber die Mannschaft.”


SK Rapid Wien – LASK Linz 1:1 (0:1)
Hanappi-Stadion, 16.800 Zuschauer, SR Steiner

Torfolge: 0:1 (29.) Saurer 1:1 (51.) Maierhofer

Rapid: Lukse – Dober, Tokic, Eder, Ketelaer – Hofmann, Heikkinen, Boskovic, Kavlak (58. Drazan) – Jelavic (82. Gartler), Hoffer (46. Maierhofer)
LASK: Zaglmair – Gansterer, Hoheneder, Kablar, Wisio – Saurer (84. Freudenthaler), Hamdemir, Piermayr, Klein – Vastic (83. Höltschl), Mayrleb (56. Pichler)

Gelbe Karten: Heikkinen, Boskovic, Eder bzw. Hoheneder, Piermayr, Kablar
Die Besten: Boskovic, Hofmann, Maierhofer bzw. Hoheneder, Zaglmair

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