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Rapid ließ wichtige Punkte in Kärnten

"Es war ein Spiel, das wir nicht unentschieden hätten spielen müssen", ärgerte sich Rapid-Coach Peter Pacult nach dem 3:3 gegen Austria Kärnten.

Von dem Remis des Rekordmeisters und der Niederlage der Wiener Austria (bereits am Sonntag 1:3 gegen Sturm Graz) profitierte Leader Red Bull Salzburg (33 Punkte), der nach 15 Spielen drei Punkte vor Rapid, vier vor Sturm sowie fünf vor der Austria führt und somit vor dem Gewinn des “Herbstmeistertitels” steht.

Die Rapidler waren nach einer Roten Karte für Kärntens Chaile (13.) 80 Minuten in Überzahl, mussten aber trotz zweimaliger Führung durch Maierhofer (40./2:1) sowie Hofmann (68./3:2) noch den bitteren Ausgleich hinnehmen. “Wir haben den Gegner immer wieder stark gemacht, weil wir nicht nachgesetzt haben”, sagte Pacult.

Der 49-Jährige kritisierte vor allem die mangelnde Chancenauswertung – sowohl Hofmann, Dober als auch Jelavic scheiterten am Aluminiumgehäuse – seiner Truppe. “Wenn man nicht das 3:1 macht, hat der Gegner immer die Möglichkeit, nach vorne zu kommen”, wies der Rapid-Coach hin.

Zudem bekam auch Außenverteidiger Andreas Dober sein Fett ab. “Unmittelbar vor dem 3:3 haben wir die Riesenchance auf das 4:2 und dann macht Dober so einen Fehler und lädt den Gegner zu einem Tor ein. Er muss jetzt schön langsam beginnen, nachzudenken”, meinte Pacult. Ganz unzufrieden war der Ex-ÖFB-Teamstürmer aber auch nicht, zumal “wir einen Punkt mitgenommen haben, auch wenn mehr möglich gewesen wäre”.

Rapid-Kapitän Steffen Hofmann trauerte jedenfalls den verlorenen zwei Punkten nach. “Wir hätten als Sieger nach Hause fahren müssen. Natürlich können wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, wir sind immer wieder in Führung gegangen, haben es aber nicht geschafft, es über die Zeit zu bringen. Das war schwach”, musste sich der Mittelfeldmotor eingestehen. Vor dem Tor habe der erste Salzburg-Verfolger “die nötige Konzentration vermissen lassen”.

Im Kärntner Lager war die Stimmung nach dem dritten Spiel ohne Niederlage in Serie (1 Sieg/2 Remis) und dem Vorstoß auf Rang fünf (22 Punkte) auf dem Höhepunkt. “Wenn man so lange gegen den regierenden Meister in Unterzahl spielt und noch dazu drei Tore schießt, ist das großartig”, freute sich Kärnten-Coach Frenkie Schinkels. Der Mut seiner Elf sei belohnt worden, immerhin habe man nach Rapids-3:2-Führung “hopp oder tropp” gespielt. “Wir sind schon ein bisschen der moralische Sieger, auch wenn Rapid besser war”, betonte Schinkels.

Der starke Wolf (30.) hatte die Klagenfurter vor 15.000 Zuschauern in der Hypo Goup Arena in Führung geschossen, Prawda (59.) und Bukva (76.) sechs Minuten nach seiner Einwechslung sorgten in der Folge jeweils für den Ausgleich. “Die Vorarbeit für mein Tor war perfekt (Anm./Wolf-Assist mit der Ferse). Da soll man nicht viel überlegen und einfach schießen und das habe ich gemacht”, sagte Goldtorschütze Bukva.

Der 20-jährige ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler hob auch die positive Stimmung innerhalb des überraschend starken Teams, das längst nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat, hervor. “Wir sind zu einer richtigen Mannschaft zusammengewachsen, jeder rennt und kämpft für den anderen”, so Bukva nach seinem ersten Bundesligatreffer. Einzig Tormann Andreas Schranz hatte Grund, sich zu ärgern.

Bei Jelavics erstem Bundesligatreffer verschätzte sich der zuletzt dritte Goalie im ÖFB-Team beim Herauslaufen. Bei Rapids zweitem Tor wehrte der 29-Jährige einen leicht abgefälschten Kavlak-Weitschuss vor die Beine von Maierhofer ab, der aus kurzer Distanz abstaubte. “Wenn der Boden nicht so klitschig gewesen wäre, hätte ich so ein Tor wie das 1:2 in 200 Jahren nicht bekommen. Ich bin ein Perfektionist, deshalb gehen mir solche Tore massiv auf die Nerven”, erklärte Schranz.

Die Klagenfurter haben somit in der trefferreichsten Runde der Bundesliga-Geschichte (31 Tore überboten die bisherige Bestmarke von 27 Treffern vom 18. Mai 1976) nach zuletzt fünf Niederlagen im Duell mit den Grün-Weißen, die ebenfalls drei Runden ungeschlagen (2 Siege/1 Remis) und zudem weiter das auswärtsstärkste Bundesligateam (13 Punkte aus 8 Spielen) sind, erstmals wieder angeschrieben.

Im Kampf um den “Herbstmeistertitel” treffen die Rapidler noch auf Altach (heim/Samstag), die Austria (auswärts/11. November) und den LASK (h/15. November). Salzburg bekommt es nach dem Duell mit der Austria (h/Freitag) noch mit Ried (a/12. November) und Kärnten (h/16. November) zu tun. Die Austria, die die schwierigste Auslosung hat, gastiert am 15. November noch im Pappelstadion beim SV Mattersburg. Das vermeintlich leichteste Restprogramm bis zur 18. Runde hat Sturm Graz vor sich, der Tabellendritte matcht sich noch mit Kapfenberg (h/Samstag), dem LASK (a/12. November) und Ried (h/15. November).

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