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Rapid kann gegen Djurgarden Tür zum Halbfinale aufstoßen

Djurgarden für Rapid-Coach Klauß "richtig, richtig gute Mannschaft".
Djurgarden für Rapid-Coach Klauß "richtig, richtig gute Mannschaft". ©APA/GEORG HOCHMUTH
Rapid Wien duelliert sich am Donnerstag in Schweden mit Djurgardens IF um den Einzug ins Semifinale der Conference League.
Burgstaller könnte im Kader stehen
Rapid schreibt gegen Borac Geschichte

Für Rapid geht es am Donnerstag in Stockholm in das erste Europacup-Viertelfinale mit österreichischer Beteiligung seit der Saison 2017/18. Bei Djurgardens IF wollen sich die Wiener eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel schaffen und versuchen, den Negativtrend aus der heimischen Liga abzuschütteln. Es ist der Auftakt zu einer "Woche der Wahrheit" für Grün-Weiß - am Sonntag steht daheim das Derby gegen die Austria an. Die Schweden haben mit Personalproblemen zu kämpfen.

Rapid lobt Djurgarden

"Ich glaube, dass es in beiden Duellen ein Spiel auf Augenhöhe werden wird", sagte Rapid-Trainer Robert Klauß. "Sie haben gerade daheim viele gute Spiele abgeliefert, haben Legia Warschau geschlagen, haben Panathinaikos geschlagen. Also es ist schon eine richtig, richtig gute Mannschaft, wir müssen an die Grenze gehen. Ich glaube aber trotzdem, dass wir eine gute Chance haben." Auch Louis Schaub bescheinigte dem Gegner eine hohe Qualität: "Ich glaube, vor allem zu Hause ist es eine sehr starke Mannschaft. Sie wollen auch sehr oft den Ball haben."

Der SK Rapid hat die jüngsten zwei Bundesliga-Partien verloren, in der Europa Conference League gab es im Achtelfinale gegen Borac Banja Luka zwei Unentschieden nach 90 Minuten. Im Rückspiel setzte man sich in Wien erst in der Verlängerung gegen die Bosnier durch. Gegen Djurgarden gehe es auch darum, "dass wir in kleinen Schritten das zurückholen, was gerade fehlt, was in den letzten beiden Spielen einfach nicht so gut war", meinte Klauß.

Burgstaller an Bord

Durch das bevorstehende Comeback von Guido Burgstaller erhält die Rapid-Familie zumindest einen Auftrieb für die Moral. Der Stürmer flog mit nach Schweden und könnte am Donnerstagabend (21.00 Uhr/live Canal+) als "Joker" zum Einsatz kommen, wie Klauß bestätigte. Burgstaller könne der Mannschaft "einen richtigen Schub geben", führte der Cheftrainer aus. "Deswegen haben wir ihn auch jetzt schnell wieder integriert und versucht mitzunehmen, weil er natürlich sehr wichtig ist, und weil er uns gefehlt hat."

Definitiv fehlen die Verletzten Nikolaus Wurmbrand und Jakob Schöller, dazu sitzt Mamadou Sangare eine Gelbsperre ab. Ex-Schweden-Legionär Romeo Amane und Moritz Oswald können seine Position einnehmen. Im Halbfinale würde Rapid bei einem Weiterkommen auf Chelsea oder Legia Warschau treffen. Zuletzt stand 2018 mit Red Bull Salzburg ein ÖFB-Verein in einem Europacup-Viertelfinale. In der Europa League setzten sich die "Bullen" gegen Lazio Rom durch, gegen Olympique Marseille war dann im Semifinale Endstation.

Erst zwei Ligaspiele

Für Djurgarden ist die nationale Meisterschaft gerade erst angelaufen. In der schwedischen Liga wurden bisher zwei Spiele absolviert, nach einer Niederlage und einem Sieg liegt man auf dem wenig aussagekräftigen neunten Platz. In der Conference-League-Ligaphase belegte der zwölfmalige schwedische Meister mit der gleichen Bilanz wie Rapid (vier Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage) den fünften Platz, die Tordifferenz gab für die Österreicher den Ausschlag. Die im Kalenderjahr 2024 ausgespielte Meisterschaft schloss das Team aus Stockholm auf dem vierten Platz ab. Danach erfolgte ein Trainerwechsel, der Finne Jani Honkavaara übernahm anstelle von Kim Bergstrand und Thomas Lagerlöf. Lucas Bergvall wurde für kolportierte zehn Millionen Euro zu Tottenham transferiert, Samuel Dahl für vier Millionen zur AS Roma.

"Mittelfeld-Krise"

Problematisch für die Schweden ist, dass von den zahlreichen Neuverpflichtungen nur drei in den Conference-League-Kader nachgemeldet werden durften. Aus diesem Grund sind etwa Torhüter Filip Manojlovic (zuvor Borac Banja Luka), Ex-Juventus-Legionär Albin Ekdal oder Mittelfeldmann Matias Siltanen am Donnerstag zum Zuschauen gezwungen. Weil es gleichzeitig einige Verletzungen und Sperren gibt, herrscht nun ein Engpass.

Im defensiven Mittelfeld hat Honkavaara, nachdem sich zuletzt auch noch Rasmus Schüller und Patric Aslund verletzten, mit Hampus Finndell nur einen fitten Spieler zur Verfügung, der allerdings wenig Spielpraxis hat. Von einer "Mittelfeld-Krise" schrieben schwedische Zeitungen bereits. "Es kann sein, dass ein, zwei Spieler etwas positionsfremd auflaufen werden, also dass dann eher Offensive im Zentrum auflaufen", sagte Klauß. "Ich glaube, dass trotzdem die Spieler, die sie auf den Platz bringen, immer noch eine richtig gute erste Elf sind."

Rapid erwartet Kunstrasen

Gespielt wird in der 3Arena im Stadtteil Johannesov. Djurgarden teilt sich das 2013 eröffnete Stadion mit dem Stockholmer Lokalrivalen Hammarby IF, dessen Vereinsfarben - wie jene von Rapid - Grün und Weiß sind. Die Hammarby-Ultras sind darüber hinaus mit einzelnen Gruppen der Rapid-Fans seit Jahren befreundet. Am Sonntag steht das große Stockholmer Stadtderby an - auch in dieser Voraussicht hat die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

In dem Stadion, das rund 30.000 Menschen Platz bietet, wird auf einem Kunstrasen gespielt, was für Djurgarden den Heimvorteil etwas vergrößern könnte. Rapid trainierte am Dienstag bereits in Wien auf dem Belag, das Abschlusstraining fand am Mittwoch in der Stockholmer Arena statt. "Es wird anders werden", gab Klauß zu. "Man sieht schon auch immer wieder, wie Spieler wegrutschen, in den Videoszenen, die wir uns angeschaut haben. Darauf müssen wir uns schon einstellen." Das Stadion wird annähernd voll sein, 1.700 Rapid-Fans begleiteten die Mannschaft gen Norden. "Es gibt nichts Schöneres. Schon als kleines Kind träumt man von diesen Spielen", sagte "Euro-Louis" Schaub.

(APA/Red)

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