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Rapid gewinnt Kampf- und Krampf-Derby

Nikica Jelavic jubelt über das 2:0
Nikica Jelavic jubelt über das 2:0 ©APA
Rapid gelang im Wiener Derby vor ausverkauftem Haus der erste Sieg im Frühjahr. Das 2:0 gegen die Wiener Austria war von Taktik, Kampf und Krampf geprägt und fand für die Violetten ein doppelt bitteres Ende.
Bilder vom Spiel

Rapid-Trainer Peter Pacult ließ Raimund Hedl im Tor und Mario Konrad als Stürmer beginnen, Austria-Trainer Karl Daxbacher setzte auf den erst 19-jährigen Heinz Lindner im Tor.

Beiden Teams war es von Beginn an anzumerken, dass die Form nicht passt. Vor ausverkauftem Haus hatten die Hütteldorfer zwar fast ausschließlich den Ball, die Austrianer standen jedoch äußerst kompakt und ließen kein Durchkommen zu. Die erste nennenswerte Offensivaktion der Rapidler war eine zum Tor gezogene Freistoßflanke von Steffen Hofmann, die Lindner mit dem Fuß abwehren konnte (17.).

Ebenfalls mit dem Fuß war Rapid-Goalie Hedl bei der gefährlichsten Austria-Aktion zur Stelle, als er einen Junuzovic-Schuss nach Acimovic-Fersler parieren konnte (37.). So gingen die Mannschaften nach schwachen, zerfahrenen 45 Minuten in die Pause.

Rapid setzte in der zweiten Halbzeit mit dem Wind im Rücken auf mehr Offensive, Pacult wechselte für Veli Kavlak und Yasin Pehlivan Christopher Drazan und Branko Boskovic ein (55.). Auf der Gegenseite brachte Daxbacher für den unauffälligen Roland Linz Schumacher (65.).

Kurz darauf gab es nach einem Check von Jacek Bak an Mario Konrad im Strafraum Elfmeter. Eine Situation, die im Spiel nicht deutlich wurde, der Linienrichter jedoch Schiedrichter Grobelnik angezeigt hatte. Hofmann verwandelte den Elfer sicher, 1:0 für Rapid (68.).

Mit dem Beginn der Rapid-Viertelstunde sorgte Jelavic mit per Direktabnahme nach weiter Drazan-Flanke für das 2:0 (76.). Der eben eingewechselte Diabang vernebelte unmittelbar danach die größte Chance der Wiener Austria: Aus knapp zwei Metern brachte er es fertig, mit voller Wucht neben das Tor zu schießen. Der Sieg Rapids geriet nicht mehr in Gefahr, der eingewechselte Emin Sulimani setzte kurz vor Schluss einen Freistoß an die Stange.

Bitter wurde die Schlussphase für die Violetten: Erst musste Baumgartlinger nach einer Attacke an Jelavic mit Gelb-Rot vom Platz (87.), dann reklamierte Acimovic zu heftig beim Linienrichter, sah dafür die Rote Karte in der Nachspielzeit. Damit sind sowohl Baumgartlinger als auch Acimovic für den kommenden Schlager gegen Salzburg gesperrt.

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Es hat lange gedauert, in Schwung zu kommen. Es ist uns nicht gelungen, mit Druck zu beginnen. Es waren zu viele Fehler, der Gegner hat das auch geschickt gemacht. Die zweite Hälfte war auch aufgrund unserer Wechsel (Boskovic und Drazan, Anm.) besser. Das ist aufgegangen, beide Spieler waren mitentscheidend dafür, das Spiel gewonnen zu haben. Wir schauen von Spiel zu Spiel, natürlich haben wir Punkte abgegeben, die uns fehlen, aber ein Derbysieg ist das Schönste, was es gibt und auch für die weiteren Aufgaben sehr wichtig.”

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Das Spiel war ziemlich ausgeglichen, Rapid hat mehr Spielanteile gehabt aber kaum Torchancen. Wir haben das taktische Konzept eingehalten. Mit der Entscheidung zum Elfmeter ist die Mannschaft um die Früchte ihrer Arbeit gebracht worden. Ich sehe beim Elfmeter nur einen Stoß mit der Schulter. Das war entscheidend. Die Spieler sind dann nur mehr mit Zorn am Platz herumgelaufen. Sich so einzumischen als Assistent, …”

Heinz Lindner (Austria-Tormann), erstes Derby: “Meine Leistung ist nebensächlich. Wir haben Vollgas gegeben, aber der Elfmeter hat uns aus dem Konzept gebracht. Ein geiles Spiel, für das spielt man Fußball. Ich bin froh, dass ich das hinter mir habe.”

SK Rapid Wien – FK Austria Wien 2:0 (0:0)
Hanappi-Stadion, 17.500, SR Grobelnik

Torfolge: 1:0 (68.) Hofmann (Elfmeter), 2:0 (76.) Jelavic

Rapid: Hedl – Kulovits (81. Dober), H. Eder, Soma, Katzer – Hofmann, Heikkinen, Pehlivan (56. Boskovic), Kavlak (56. Drazan) – Jelavic, Konrad
Austria: Lindner – Standfest, Bak, Dragovic, Suttner – Klein (77. Diabang), Hattenberger, Junuzovic (83. Sulimani), Baumgartlinger, Acimovic – Linz (65. Schumacher)

Gelbe Karte: keine bzw. Bak
Gelb-Rot: Baumgartlinger (87.), Acimovic (91.)
Die Besten: Hofmann bzw. Dragovic

 

Bundesliga-Tabelle nach der 24. Runde:

  1. Red Bull Salzburg         24 15  7  2  45 : 19  52
  2. Rapid Wien                24 13  7  4  52 : 27  46
  3. Sturm Graz                24 12  7  5  38 : 20  43
  4. FK Austria Wien           24 13  4  7  42 : 31  43
  5. SV Josko Ried             24  8  7  9  29 : 24  31
  6. SC Wr. Neustadt           24  8  6 10  37 : 40  30
  7. SV Mattersburg            24  9  3 12  32 : 44  30
  8. LASK Linz                 24  6  7 11  46 : 59  25
  9. Kapfenberger SV Superfund 24  6  5 13  29 : 45  23
 10. SK Austria Kärnten        24  1  5 18  17 : 58   8
 
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