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Rapid eliminierte Aston Villa: 1:2 in England reichte

Im 15. Anlauf hat es endlich geklappt: Rapid Wien hat im Rückspiel der vierten Qualifikationsrunde für die Fußball-Europa-League in Birmingham gegen Aston Villa zwar mit 1:2 verloren, ist aber dank des 1:0-Heimsiegs und der Auswärtstorregel in die Gruppenphase aufgestiegen und hat als erster rot-weiß-roter Club einen englischen aus dem Europacup eliminiert. Mit seinem Treffer zum 1:2 in der 76. Minute wurde Nikica Jelalivc ausgerechnet an seinem 24. Geburstag zum "Matchwinner" für Rapid.
Bilder von Aston Villa gegen Rapid Wien
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14 Mal haben österreichische Vereine davor erfolglos versucht, einen englischen in einem k.o.-Duell aus dem Europacup zu werfen. Erst im 15. Duell ist es gelungen, und das völlig verdient. Denn Rapid wurde für eine starke und couragierte Leistung belohnt. In 180 Minuten war die Elf von Trainer Peter Pacult gegen den Sechsten der abgelaufenen Premier League und Meistercupsieger von 1982 zumindest ein ebenbürtiger und nervenstarker Gegner. Im Villa Park von Birmingham ließ sich Rapid auch von einem 0:2-Rückstand durch James Milner per Elfmeter (38.) und John Carew (53.) nicht aus dem Konzept bringen, in der berühmten Rapid-Viertelstunde schlugen die Grün-Weißen zurück.

Rapid hatte in der Anfangsphase einen Sturmlauf der Hausherren erwartet, doch der blieb vor rund 23.000 Zuschauern aus. Rapid begegnete Aston Villa zur Freude der rund 1.400 mitgereisten Anhänger auf Augenhöhe, hielt den Ball gut in den eigenen Reihen und verhinderte damit, unter Druck zu kommen. Im Gegenteil, die Elf von Trainer Peter Pacult, der mit einer einzigen echten Spitze (Jelavic) und der jungen Flügelzange Trimmel-Drazan auf ein 4-5-1 setzte, deutete in einigen Aktionen ihre Gefährlichkeit an. Ein Hofmann-Freistoß verfehlte nur knapp sein Ziel (21.).

Doch Ashley Young bekamen die Rapidler nicht in den Griff. Der Flügelspieler, der wegen einer Knieverletzung für die Partie fraglich war, zeigte auf der linken Seite mehrmals starke Aktionen. Zweimal konnte Young nur mit einem Foul im Strafraum gestoppt werden. In der 31. Minute beging Heikkinen das Foul, Young selbst trat zum Elfmeter an – und scheiterte mit einem schwachen Versuch an Rapid-Torhüter Helge Payer, der in die richtige Ecke abtauchte. In der 38. Minute entschied der spanische Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo nach einem Rempler von Dober neuerlich auf Strafstoß. Diesmal trat nicht Young, sondern James Milner an. Und der ließ Payer mit einem satten Schuss keine Chance.

Nach der Pause hatte zunächst Rapid die besseren Szenen. Ein Hofmann-Schuss ging klar über das Tor (46.), eine Minute später hatte der Rapid-Kapitän die bis dahin beste Chance aus dem Spiel. Nach einer kurzen Kopfball-Abwehr zog Hofmann aus rund 10 m ab, doch Cuellar rettete für den bereits geschlagenen Torhüter Guzan auf der Linie.

Doch Rapid geriet durch einen Konter 0:2 in Rückstand. Katzer verlor den Ball, Milner wurde an der Mittellinie nicht richtig attackiert und schickte John Carew, der noch den neuverpflichteten Norweger Soma aussteigen ließ und ins kurze Eck einschoss (53.). So wie Young war auch Carew fraglich gewesen, der Norweger hatte erst am Vortag Grünes Licht für einen Einsatz erhalten.

Pacult reagierte nach dem zweiten Gegentreffer sofort, er brachte mit Stefan Maierhofer für Trimmel einen zweiten Stürmer – und der Hüne machte sich gleich bemerkbar. Maierhofer sprang Torhüter Guzan an, sein Treffer wurde daher zurecht aberkannt. In der Rapid-Viertelstunde wurde die Bemühungen der Wiener aber doch noch belohnt. Zunächst vergab Jelavic nach einem Maierhofer-Fallrückzieher aus rund fünf Metern stümperhaft, eine Minute später machte er sich zu seinem Geburtstag und der ganzen Rapid-Familie das schönste Geschenk. Nachdem Torhüter Guzan einen Katzer-Schuss nur kurz abwehren konnte, schoss Jelavic etwa vom Elfmeterpunkt zum 1:2 ein.

In der Schlussphase vergab Heskey für die Engländer ein Riesenchance (82.). Jelavic und Hofmann hätten in der 85. Minute vorzeitig alles klar machen können. Es sollte dennoch reichen, denn ein drittes Mal ließ sich der starke Teamtorhüter Payer nicht bezwingen.

Qualifikation zur Fußball-Europa-League – 4. und letzte Runde
Aston Villa – SK Rapid 2:1 (1:0)
Villa Park Birmingham, 23.563
SR Carlos Velasco Carballo/ESP
Hinspiel 0:1 – Rapid bei einem Gesamtscore von 2:2 aufgrund der Auswärtstorregel in der Gruppenphase.

Tore:
1:0 (38.) Milner (Elfmeter)
2:0 (53.) Carew
2:1 (76.) Jelavic

Aston Villa: Guzan – Beye, Cuellar, Davies (83. Lowrie), Shorey –
Milner, Delph (86. Albrighton), Petrow, A. Young – Heskey (82.
Agbonlahor), Carew

Rapid: Payer – Dober, Soma, Patocka, Katzer – Trimmel (56. Trimmel),
Heikkinen, Hofmann, Pehlivan, Drazan – Jelavic (87. Boskovic)

Gelbe Karten: Young, Carew, Cuellar bzw. Dober (nächste Partie gesperrt), Payer
Die Besten: Young, Carew, Milner bzw. Hofmann, Heikkinen, Payer

Anmerkung: In der 31. Minute hielt Payer einen Foulelfer von Young.

Auslosung der Gruppenphase am Freitag um 13.00 Uhr in Monaco, 1. Runde am 17. September.

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