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Rapid daheim gegen Sturm

Der österreichischen Fußball-Rekordmeister Rapid hat sich am kommenden Wochenende in der 15. Bundesliga-Runde im Heimspiel gegen Sturm Graz die Verteidigung der Tabellenführung als Ziel gesetzt.

Der erste Verfolger Austria will mit einem Auswärtssieg gegen Wacker Tirol keinen weiteren Boden auf die Hütteldorfer verlieren, das gilt auch für die anderen Top-Klubs Pasching (in der Südstadt gegen Admira) und GAK (in Graz gegen Mattersburg). Für Schlusslicht Bregenz wäre mit einem Erfolg vor eigenem Publikum gegen Salzburg wieder Land in Sicht.

Rapid-Trainer Josef Hickersberger erwartet sich trotz der jüngsten Erfolgserlebnisse (sieben Spiele in Serie unbesiegt) eine Steigerung seiner Elf. „Es mag paradox klingen, aber für uns besteht die Chance, dass wir uns vor eigenem Publikum für die eher schlechten spielerischen Leistungen der beiden vergangenen Partien rehabilitieren“, erklärte der frühere Teamchef, warnte aber auch vor den Grazern. „Sturm ist gerade nach dem Derby-Sieg ein sehr gefährlicher Gegner“, so „Hicke“, dem die verletzten Ivanschitz und Kincl weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Außerdem steht hinter dem Einsatz von Dosek (Achillessehnenprobleme) noch ein Fragezeichen.

Die Grazer reisen nach dem Erfolg über den GAK zwar mit breiter Brust nach Wien, haben aber in dieser Liga-Saison in der Fremde erst zwei Tore erzielt und müssen mit dem gesperrten Silvestre einen Schlüsselspieler vorgeben. „Sein Ausfall tut sehr weh. Aber wir fahren nicht mit der weißen Fahne nach Wien, sondern wollen so auftreten wie zuletzt und punkten“, kündigte Coach Michael Petrovic an.

Bei Rapids Erzrivalen Austria ist nach der Heimniederlage gegen Pasching und dem damit verbundenen Ende des Erfolgslaufs Ernüchterung eingekehrt. Sportmanager Günter Kronsteiner blickt dem Match in Innsbruck gegen Wacker Tirol dennoch mit Optimismus entgegen. „Die Mannschaft will sich beweisen und wird die Antwort auf das 1:2 geben“, prophezeite der Steirer.

Sein Widerpart sieht in der jüngsten Niederlage der Veilchen und dem bevorstehenden UEFA-Cup-Match gegen Real Saragossa einen „leichten Vorteil“ für sein Team. „Vielleicht ist die Austria in Gedanken schon ein bisschen beim Spiel gegen die Spanier.“ Für Kronsteiner steht das allerdings nicht zur Debatte. „Wenn wir gegen Pasching gewonnen hätten, wäre das vielleicht der Fall gewesen. Aber jetzt weiß die Mannschaft, wie wichtig dieses Spiel ist, auch wenn sie schon etwas müde ist.“

Laut Admira-Coach Dominik Thalhammer kommt mit Superfund Pasching „die Mannschaft der Stunde“ in die Südstadt. „Die Oberösterreicher sind in bestechender Form, da dürfen wir uns keine Konzentrationsfehler leisten“, zeigte der Betreuer Respekt vor den Paschingern, die in den vergangenen sechs Partien siegreich geblieben waren und damit Punkte gleich mit der Austria nur noch drei Zähler hinter Rapid liegen.

Superfund-Trainer Georg Zellhofer kann mit den Vorschusslorbeeren nichts anfangen. „Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob wir die Mannschaft der Stunde sind, sondern eher über unsere Personalsituation. Das Austria-Spiel hat uns viel Kraft gekostet, jetzt müssen wir unsere Wunden lecken“, sagte Zellhofer, der u.a. auf Flögel, Schicklgruber und Horvath verzichten muss.

Beim GAK hingegen lichtet sich schön langsam das Lazarett. Im Heimspiel gegen Mattersburg dürften Aufhauser und Amerhauser wieder von Beginn an mit dabei sein, ein Grund mehr, dass die Grazer einen Heimsieg eingeplant haben. „Wenn wir unsere Tugenden Herz und Leidenschaft wieder auf den Platz bringen, könnten es drei Punkte werden“, vermutet Meistermacher Walter Schachner.

In diesem Fall würde es für die Burgenländer die 20. Liga-Niederlage in der Fremde en suite setzen. „Aber die Mattersburger sind ein gefährliches Team. Irgendwann werden sie auswärts wieder punkten, hoffentlich nicht am Samstag.“ Für Mattersburg-Trainer Muhsin Ertugral ist es entscheidend, ob seine Kicker die positive Stimmung nach dem 3:0 gegen die Admira ins Schwarzenegger-Stadion transportieren können. „Wir müssen endlich auch auswärts erfrischenden Fußball zeigen“, forderte der Türke.

Ein Schlüsselspiel steht für SV Salzburg in Bregenz auf dem Programm. Eine Niederlage im Ländle, und die Mozartstädter wären nur noch drei Punkte vor den Vorarlbergern und damit wieder voll in den Abstiegskampf involviert – das weiß auch Kapitän Heiko Laessig. „In Bregenz ist verlieren verboten. Eine Niederlage wäre eine sportliche Katastrophe“, erklärt der Deutsche, dessen Elf zuletzt vier Niederlagen in Folge kassierte und in den vergangenen 14 Auswärtspartien bei drei Remis elf Mal verlor.

Auch Bregenz-Betreuer Regi van Acker ist sich der Bedeutung der Partie bewusst. „Bei einem Sieg gegen Salzburg wären wir wieder dabei“, sagte der Belgier, merkte aber auch an. „Gegen die Salzburger wird es schwieriger als gegen Tirol, weil sie die bessere Defensive haben.“

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