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Rapid auf dem Marsch nach „unten“

Quo vadis, Rapid? Im Moment ist ein ähnliches Abschneiden wie in der vergangenen Saison mit Rang acht als schlechteste Platzierung in der Klubgeschichte wahrscheinlicher als ein Spitzenplatz.

Nach sieben Runden nur drei Punkte hinter der Austria beträgt der Rückstand des Rekord-Champions in der T-Mobile-Fußball-Bundesliga nach der 16. zumindest 14, bei einem Heimerfolg der Violetten gegen Sturm sogar 17 Punkte. Ein Blick auf die Ergebnislisten der vergangenen Wochen erklärt auch warum: In den jüngsten neun Runden hat der SK Rapid mit dem glücklichen 2:1 gegen SW Bregenz einen einzigen Sieg gefeiert.

Das 0:2 am Samstag in Graz gegen den GAK war die dritte Niederlage der Hütteldorfer in Folge, was den Rückfall auf Rang fünf hinter dem SV Ried (1:1 in Pasching) in der Tabelle bedeutet. Der Rückstand auf Platz zwei (Pasching) beträgt acht Punkte, der Vorsprung auf den vorletzten Rang (Salzburg) hingegen nur drei und auf den letzten (Admira Wacker Mödling) auch nur sechs.

Dass der SK Rapid in Graz vor allem nach der Pause „eine unserer besseren Auswärtsleistungen bot“, wie Josef Hickersberger feststellte, war da nur ein schwacher Trost. Ärgerlich allerdings, dass Schiedsrichter Konrad Plautz den Wienern knapp vor der Pause ein völlig korrektes Kopfballtor von Roman Wallner nicht anerkannte. Anstatt daraufhin dem Teamstürmer die gelbe Karte unter die Nase zu reiben, hätte sich der Tiroler nach diesem krassen Fehlpfiff (es war nicht sein erster) wohl besser selbst die rote gezeigt.

Walter Schachner freute sich über den zweiten („verdienten“) Sieg bei einem Remis in seiner GAK-Trainerzeit. Er war vor allem mit der ersten Hälfte, „gutes Niveau, hohes Tempo“ sehr zufrieden. Noch immer ist „Schadensbegrenzung im Herbst“ sein erstes Ziel. Am Mittwoch geht es allerdings im Stadtderby gegen Sturm vor allem auch ums Prestige.

Der GAK befindet sich mitten in einem „Pulk“ von insgesamt sechs Mannschaften, die innerhalb von vier Punkten liegen. Angeführt wird dieser von den Riedern, die beim 1:1 in Pasching die bessere Mannschaft waren und eigentlich die Revanche für das 0:1 vom ersten Duell verdient gehabt hätten. Der Aufsteiger hält aber weiterhin Rang zwei, obwohl er nur einen einzigen Sieg in den jüngsten sieben Runden (bezeichnenderweise mit 2:0 gegen Rapid) vorweisen kann. „Schön langsam ist bei uns der Akku leer, einige Spieler sind schon k.o.“, begründete Trainer Georg Zellhofer die Rückkehr zur Normalität nach dem furiosen Oberhaus-Start.

Am längsten sieglos, nämlich sieben Runden, ist Admira Wacker Mödling. Auch gegen SW Bregenz reichte es daheim nur zu einem 2:2. „Ein Sieg wäre heute besonders wichtig gewesen“, meinte Trainer Johann Krejcirik, dessen Elf auch in Vorarlberg 2:2 gespielt hatte. Die Bregenzer sind ja mit acht Remis der Unentschieden-Spezialist Nummer eins der Liga. Alles sah auch im Treffen Kärnten mit Salzburg nach einem (torlosen) Remis aus, als Brenner nach einem Fehler von Oberleitner in der 88. Minute das Siegestor zum 1:0 für die Gäste glückt. Lars Söndergaard will den zweiten Auswärtssieg seiner seit vier Runden ungeschlagenen Mannschaft erwartet haben, Rüdiger Abramczik „Ruhe bewahren und weitersehen, was passiert“. Dem 4:1-Bundesliga-Auftaktsieg gegen Admira folgten in der Kärnten-Ära des Deutschen nun drei Niederlagen in Folge, alle übrigens zu null.

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