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Raoul Korner: Der Wiener Trainer, der denn BBC Bayreuth zum Vereinsrekord führte

Bayreuths Trainer Raoul Korner.
Bayreuths Trainer Raoul Korner. ©APA/Ernst Weiss
Seit Sommer ist Raoul Korner Trainer des Basketballklubs Bayreuth. Unter dem Wiener haben die Oberfranken zum Höhenflug angesetzt.

Bayreuther Festspiele steigen nicht nur alljährlich im Sommer auf dem Grünen Hügel, sondern aktuell auch in der am Roten Main gelegenen Oberfrankenhalle. Dort schwingt mit Raoul Korner ein Wiener den Taktstock. Die Akteure auf der Bühne sind die Basketballer des BBC Bayreuth, die unter den Fittichen des 42-jährigen Coaches zu einem Höhenflug angesetzt haben.

13 Siege bei nur drei Niederlagen stehen zur Halbzeit der Meisterschaft 2016/17 für die Oberfranken zu Buche. Das bedeutet einen neuen Vereinsrekord – mehr als zwölf Erfolge gelangen seit dem Aufstieg 2010 in der gesamten Saison noch nie – und vorerst Tabellenplatz vier. Aus dem früheren Nachzügler ist unter Korner binnen weniger Monate ein heißer Playoff-Anwärter geworden. Er habe es “definitiv nicht bereut”, im Sommer 2016 nach Bayreuth gekommen zu sein, sagte der Wiener im Gespräch mit der APA.

Raoul Korner: Sie nennen ihn “Feldmarschall”

Dass ihm bereits der Beiname “Feldmarschall” verpasst wurde, weiß der 42-Jährige. “Ich bin jemand, der auf Struktur und Disziplin viel Wert legt” – auf dem Feld und auch abseits davon. In Bayreuth wehe nunmehr “ein anderer Wind” als früher. BBC-Geschäftsführer Philipp Galewski sieht das durchaus positiv: “Die Mannschaft tritt sehr positiv in der Stadt auf und hat eine neue Begeisterung entfacht. Das ist auch ein Verdienst unseres Coaches.”

Korner ist im nunmehr siebenten Jahr Trainer-Legionär. Als Basketball-Lehrer sei es definitiv “kein Vorteil”, Österreicher zu sein, erinnerte er im APA-Gespräch. Es habe gedauert, ehe er sich auf seinem Weg von ‘s-Hertogenbosch (NED) über Braunschweig (GER) “respektiert und für voll genommen” gefühlt habe.

Basketball ist “Sportart Nummer eins in Bayreuth”

Bayreuth mit seinen etwa 70.000 Einwohnern sei eine Stadt, in der Basketball “überall ein Thema ist. Der Club lässt kaum jemanden kalt”, betonte Korner. Den Beweis für diese Feststellung lieferte das Abendessen mit dem Coach in einem griechischen Restaurant. Der 42-Jährige wurde von praktisch jedem Gast gegrüßt, angesprochen und vielfach beglückwünscht.

“Wir sind die Sportart Nummer eins in Bayreuth. Die Fans sind sehr emotional dabei”, konstatierte Korner. Die “Oberfrankenhölle” fasst nur knapp 3.500 Zuschauer. “Sie ist eine der lautesten Hallen der Liga, die Fans sind sehr eng am Geschehen”, weiß der 42-Jährige durchaus auch um einen echten Heimvorteil.

Saisonziel nach oben korrigiert

Mit der vorliegenden Halbzeitbilanz hätte sich das ursprünglich ausgegebene Saisonziel (“Nichts mit dem Abstieg zu tun haben”) “natürlich” verschoben, gab der Wiener zu. “Jetzt wollen wir den Playoff-Spot halten.”

Die “Ring des Nibelungen”-Generalprobe im vergangenen Sommer, für die Korner Karten erhalten hätte, fiel aus Zeitgründen ins Wasser. Somit ist der Grüne Hügel 2017 als “to do” vorgemerkt. “Der fliegende Holländer” würde ihn ansprechen, verriet der Wiener – aufgrund seiner Niederlande-Vergangenheit nicht wirklich verwunderlich.

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