RW Rankweil muss mit Minikader die Regionalliga West Zugehörigkeit schaffen
Der Ticker vom Spiel Schwaz vs Rankweil
Sportliche Glanzzeiten auf der Gastra, aber bei der RLW-Rückkehr stehen die Vorzeichen sehr schlecht.
RANKWEIL. Gekommen um in der Regionalliga West zu bleiben. Nach vierzehnjähriger Abwesenheit kehrt der 103-jährige Traditionsverein FC RW Rankweil in die höchste Amateurklasse Österreichs zurück. Insgesamt spielten die Rot-Weißen in der langen Klubgeschichte schon vierzehn Saisonen zusammen mit den besten Amateurteams aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Keine guten Erinnerungen hat Rankweil an die letzte Teilnahme in der Drittklassigkeit. In der Saison 2008/2009 hat Rot-Weiß alle dreißig Meisterschaftsspiele verloren und das Torverhältnis von 13:142 spricht Bände. So eine sportliche Krise will Rankweil nicht noch einmal erleben. Die beste RLW-Platzierung war im Jahr 2006 mit dem sechsten Rang und dem damaligen VFV-Cupsieg. RW Rankweil erlebt nun gerade sportliche Glanzzeiten. Unter Langzeitcoach Stipo Palinic (61) sind die Rankweiler von der Vorarlbergliga bis in die Regionalliga West aufgestiegen. Allerdings wird die Rückkehr in die Westliga für Rankweil alles andere als ein Honiglecken. Nur siebzehn Kaderspieler und zwei Tormänner umfasst der Minikader. Trotz seriöser Angebote von vier neuen Spielern wurde auf eine Verpflichtung verzichtet. Mit Kapitän Deniz Erkan (33/Weltreise) und Philipp Baldauf (22/Studium in Stuttgart) werden zwei wichtige Leistungsträger im Lauf der Saison fehlen.
Vor den ersten 90 Minuten kommt es für RW nochmals knüppeldick. Nach seiner Weltreise ist Mittelfeldspieler Maximilian Nußbaumer (27) auf die Gastra zurückgekehrt. Aber der Linksfüßer kann im Herbst nicht für den Westliganeuling auflaufen, es fehlt die Spielgenehmigung und die Verlängerung des Leihvertrag. Nußbaumer ist in der ersten Saisonhälfte nur für Egg spielberechtigt. „Unter normalen Umständen könnte meine Mannschaft gegen jeden RLW-Klub gewinnen. Jetzt wird es ein großer Lernprozess und unsere sportlichen Grenzen mit dem Minikader werden aufgedeckt. Vorteil ist die ausgezeichnete Kameradschaft im Team und die eingespielte Truppe“, so Rankweil „Aufstiegsmacher“ Stipo Palinic.
Die Auslosung für Rankweil verspricht nichts Gutes: Schwaz (a), Bischofshofen (h), Wals (a) und Kufstein (h), da warten gleich vier harte Brocken auf Deniz Erkan und Co. Im Jahr 2023 wartet Rankweil noch immer auf den ersten Auswärtssieg. Ein Remis und vier Niederlagen stehen auf der Habenseite. Gegen das heimstarke Schwaz und dem Westmeister von 2022 (heute 19 Uhr) fehlen den Rankweilern mit Andreas Malin (29), Lukas Widemschek (23), Arbnor Kuqi (20/alle Urlaub) und Yasin Uzun (17/berufliche Gründe) alle vier Innenverteidiger. Flügelflitzer Mathias Bechter (28) wurde vor wenigen Tagen am Meniskus operiert und fällt im Herbstdurchgang verletzungsbedingt aus. Dreizehn Feldspieler und zwei Tormänner stehen Rankweil in Schwaz nur zur Verfügung. Cotrainer Andreas Schwendinger (38) wird wohl abermals als Akteur ein Comeback geben müssen.TK
SC Schwaz – Licht&Wärme Elektrotechnik RW Rankweil 4:0 (2:0)
Schwaz, Silberstadt-Arena, 250 Zuschauer, SR Hochstaffl (S)
Torfolge: 3. 1:0 Patrick Knoflach, 37. 2:0 Schmadl, 56. 3:0 Neurauter (Strafstoß), 82. 4:0 Michael Knoflach
Gelbe Karte: 72. Thomas Baldauf (RW/Foulspiel)
Rote Karte: 58. Marvin Lins (RW/Torraub)
SC Schwaz: Wackerle; Gruber (65. Veskovic), Vogler, Cihak, Tipotsch (65. Löschl), Michael Knoflach, Gveric (78. Juric), Patrick Knoflach, Schmadl (65. Adelsberger), Neurauter, Heel (82. Danzl)
Licht&Wärme RW Rankweil (4-2-3-1): Jutz; Pose (85. Heinzle), Uzun, Gassner (85. Grabher), Philipp Baldauf; Erkan, Marvin Lins; Thomas Baldauf (75. Beiter), Flatz (69. Canberi), Lukas Lampert; Wölbitsch (75. Julius Lins)