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Rammbock-Bande zu 28 Jahren Haft verurteilt

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Insgesamt 28 Jahre Haft - so lautete das Urteil gegen die fünf Mitglieder der "Rammbock-Bande" - die Männer haben insgesamt neun Einbrüche begangen, darunter der spektakuläre "Juwelier-Coup" - die Urteile sind rechtskräftig.

Mit langjährigen Haftstrafen ist am Donnerstag im Straflandesgericht der Prozess gegen die so genannte Rammbock-Bande zu Ende gegangen, die mit einem spektakulären Überfall auf den Wiener Nobel-Juwelier „Wagner“ und zahlreichen weiteren Coups für Schlagzeilen gesorgt hatte. Milan M., der als Kopf der Bande gilt, wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Über seine vier Mittäter im Alter zwischen 32 und 44 Jahren verhängte der Schöffensenat (Vorsitz:
Andreas Böhm) wegen schweren gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahls je zwei Mal sechs bzw. vier Jahre Haft.

Urteile bereits rechtskräftig

In der Urteilsbegründung wurde auf die mehrfache Tatwiederholung sowie die enorme Schadenssumme verwiesen. Allein Milan M. hatte einen Schaden von drei Millionen Euro zu verantworten. Sämtliche Urteile sind bereits rechtskräftig.

Geständnisse am Ende der Verhandlung

Am Ende ihres Verfahrens waren die Angeklagten, die zu den Vorwürfen bisher geschwiegen hatten, offensichtlich auf Grund der drückenden Beweislast zu Geständnissen bereit gewesen. Diese fielen jedoch sehr einsilbig aus und wurden bei der Strafbemessung nur formal berücksichtigt. „Ich bekenne mich schuldig zu allem, was ich gemacht oder nicht gemacht habe“, sagte etwa Milan M. Ein Mitangeklagter machte es noch kürzer: „Ich bin schuldig. Mehr habe ich nicht zu sagen.“

Spektakulärer Juwelier-Coup in Wien

Die laut Ermittler insgesamt achtköpfige Bande – drei angebliche „Randfiguren“ bekommen einen separaten Prozess – hatte am 1. Februar 2004 mit einem filmreifen Einbruch von sich reden gemacht. Die Täter brachen am frühen Morgen mit einem gestohlenen Transporter, auf dem Lkw-Reifen montiert waren, die Eingangstür und Auslage des in der Kärntner Straße etablierten Juweliers „Wagner“ auf und erbeuteten innerhalb von zwei Minuten Schmuck und Uhren im Wert von rund einer Million Euro.

Mit einem weiteren Transporter hatten die Kriminellen die Kärntner Straße blockiert, eine andere Zufahrt „sicherten“ sie mit einem mit Nägeln bestückten Balken gegen die Polizei ab. Zur Flucht benützten sie zwei ebenfalls gestohlene Pkw, wovon sie einen in Vösendorf in Flammen aufgehen ließen, um allfällige Spuren zu verwischen.

Insgesamt neun Einbrüche

Insgesamt neun Einbrüche in Wien, Wels, Linz und Vösendorf hatte Staatsanwalt Josef Redl zur Anklage gebracht, darunter auch ein „erster Besuch“ beim Juwelier „Wagner“ am 16. Februar 2003. Gesamtbeute: An die drei Millionen Euro.

Bande operierte auf internationaler Ebene

Laut Anklage war die Bande ein Arm einer weit verzweigten, international tätigen Gruppierung. Das zeigte sich auch in den Sprachen, in denen sich die Verteidiger mit den Angeklagten unterhielten: Da wurde in Französisch, Italienisch, Englisch und Deutsch miteinander „parliert“.

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