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"Rambo" muss die Ruhe bewahren

Ramazan Özcan ist zurück im Tor des Bundesligisten Hoffenheim. Dieser macht jetzt nach neun sieglosen Spielen eine schwere Zeit durch.

Keiner redet mehr vom erfrischenden Angriffsfußball der TSG 1899 Hoffenheim – weil er nicht mehr stattfindet. Inzwischen ist der Aufsteiger nur noch der schlechteste Bundesliga-Herbstmeister aller Zeiten (zuletzt neun Spiele ohne Sieg), bei dem die Spieler dem Trainer (Ralf Rangnick) wie auch dem Mäzen (Dietmar Hopp) die gute Laune vermiest haben. Von “Rambos” war nach dem 0:3 zu Hause gegen den VfL Bochum, als Carlos Eduardo und Torhüter Daniel Haas Rot sahen, in den deutschen Presseagenturen die Rede. Rangnick lässt Verletzungspech nicht mehr gelten und spricht von fehlendem Teamgeist und purem Egoismus. Hopp kritisierte indes Rotsünder Eduardo, der vom DFB gleich für fünf Spiele gesperrt wurde. Haas bekam drei Spiele aufgebrummt. Bei all den Turbulenzen muss jetzt – aus österreichischer Sicht – vor allem einer die Ruhe bewahren: Ramazan Özcan, genannt “Rambo”. Der Hohenemser war am Samstag allerdings nicht gemeint, nach dem Platzverweis von Haas und dank der Verletzung von Stammgoalie Timo Hildebrand (der immer noch nicht mit der Mannschaft trainiert) kehrte der 24-Jährige nach sechseinhalb Monaten wieder von der Tribüne über die Ersatzbank beim Stande von 0:2 ins Tor zurück.

Nicht die letzte Chance

“Das Spiel war aber nicht gerade passend. Wir waren zwei Mann weniger und der Versuch, noch einen Punkt zu holen, war nach dem 0:3 gegessen”, war Özcan zumindest über den Zeitpunkt seines Comebacks nicht gerade erfreut. Aber der Hohenemser, der bis jetzt nicht daran dachte, seinen bis 2011 laufenden Vertrag nicht zu erfüllen, war vorbereitet: “Die Zeit war nicht einfach, aber ich habe immer hart trainert und bin daher topfit. Ich weiß, dass es im Fußball schnell gehen kann”, sagt der ehemalige Goalie der Lustenauer Austria, der zuletzt laut eigener Aussage auch auf die Unterstützung zahlreicher Teamkameraden zählen konnte. Die Partie am Samstag beim stark abstiegsbedrohten Karlsruher SC – neben Hoffenheim die schlechteste Rückrundenmannschaft – sieht Ramazan Özcan nicht als letzte Chance. “Nach meiner Verbannung auf die Tribüne haben auch schon viele gesagt, dass meine Zeit vorbei sei. Und Druck ist immer da, das lasse ich auch nicht gelten. Ich denke da positiv.” Und große Dinge würde auch niemand erwarten. Hoffenheim scheint, wie Rangnick auch schon meinte (“Wir spielen nur noch wie ein normaler Bundesligist!”), in der Normalität angekommen zu sein.

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