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Ramallah: Abbas bahnt Versöhnung an

Nach jahrelanger erbitterter Rivalität haben sich zwei der einflussreichsten palästinensischen Politiker unter Vermittlung des neu gewählten Präsidenten Mahmud Abbas wieder angenähert.

Jibril Rajoub und Mohammed Dahlan trafen sich im Beisein von Abbas am Sitz der Autonomiebehörde in Ramallah, wie palästinesische Vertreter am Dienstag mitteilten. „Sie gaben sich die Hand und umarmten sich“, hieß es weiter. Beide Politiker spielten im jahrelangen Streit um die Kontrolle der palästinensischen Sicherheitsdienste unter den palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat eine wichtige Rolle und setzten sich nun erstmals wieder zusammen.

Abbas erklärte die Neuordnung der Sicherheitsdienste zu einer seiner ersten Aufgaben. Als Regierungschef überwarf er sich im Jahr 2003 in dieser Frage mit Arafat und trat zurück. Dahlan, der großen Einfluss auf die Dienste im Gaza-streifen hat, war damals sein Sicherheitsminister. Er gilt als Drahtzieher der gewaltsamen Proteste im Gaza-Streifen, die sich im vergangenen Jahr gegen Vetternwirtschaft in Arafats Autonomiebehörde und die Ernennung von Verwandten zu Leitern der Sicherheitsdienste richteten.

Rajoub verfügt seinerseits über Einfluss im Westjordanland und war lange Zeit Arafats nationaler Sicherheitsberater. Dahlan wird als Anwärter auf einen wichtigen Posten in der neuen palästinensischen Autonomiebehörde gehandelt, womöglich auch als neuer nationaler Sicherheitsberater. Abbas will die Zahl der palästinensischen Sicherheitsdienste von elf auf drei reduzieren.

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