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Ramadan-Druck an Schulen: Kinder fasten bis zum Umfallen

Immer mehr Schüler leben den Ramadan so streng wie nie.
Immer mehr Schüler leben den Ramadan so streng wie nie. ©Canva (Sujet)
An österreichischen Schulen sorgt das strikte Fasten muslimischer Kinder während des Ramadan immer öfter für gesundheitliche Probleme. Lehrer schlagen Alarm.
Ramadan sorgt für Konflikte an Schulen

In der Mitte des Fastenmonats Ramadan zeigt sich ein neuer Trend an Österreichs Schulen: Muslimische Schüler halten strenger denn je am Fasten fest, teilweise bis zum körperlichen Zusammenbruch.

"Fasten bringt mich ins Paradies": Muslimische Schüler leben Ramadan so streng wie nie

Doch nicht jedes Kind kommt damit zurecht. Lehrer berichten von Kreislaufproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und zunehmender Aggressivität. Besonders auffällig ist, dass auch immer mehr Kinder unter 14 Jahren den ganzen Tag über auf Essen und Trinken verzichten – obwohl das religiöse Gebot eigentlich erst für Erwachsene gilt.

Die Religion sei wichtiger als der Unterricht, meint eine muslimische Schülerin aus Graz im BLICKWECHSEL-Interview: "Ich weiß nicht, was Schule uns bringt, okay es bringt uns, damit wir Geld verdienen später, aber Religion bringt uns ins Paradies." Und eine andere Schülerin berichtet: "Ich habe nur vier Stunden geschlafen, dann bin ich aufgestanden, dann gebetet, dann gegessen, dann wieder nur eine Stunde geschlafen, dann Schule."

Gruppenzwang: Ramadan-Debatte an Schulen spitzt sich zu

"An Turnunterricht ist oft gar nicht zu denken“, schildert eine Lehrerin aus Wien. "Sie haben Kreislaufprobleme, sie bekommen Bauchschmerzen, sie werden überhaupt schlecht gelaunt. Also ihre Laune ist auch auf einem Tiefpunkt. Das darf man nicht unterschätzen. Mitunter werden sie auch sehr aktiv und aggressiv und gehen auch sehr leicht auf andere Kinder los, vor allem auf die, die nicht fasten. Das wird jetzt immer mehr, dass Schüler, die fasten, andere ermahnen, auch zu fasten."

Auch der Grazer Schulpsychologe Josef Zollneritsch bestätigt: "Es wurden uns auch Einzelfälle gemeldet, dass auch österreichische Kinder animiert werden, sozusagen mitzufasten. Eben aus Gründen der Zugehörigkeit und eines gewissen Gruppendrucks."

Strengere Maßnahmen gegen Fasten bei Kindern gefordert

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) fordert nun strengere Konsequenzen für Eltern, deren Kinder fasten. Eine aktuelle OGM-Umfrage für BLICKWECHSEL zeigt, dass 76 Prozent der befragten Österreicher diese Forderung unterstützen. Noch deutlicher ist die Meinung zum Fastenverbot für Kinder unter 14 Jahren: 82 Prozent sprechen sich dafür aus.

Den gesamten Bericht und alle Ergebnisse der OGM-Umfrage sehen Sie im ServusTV-Nachrichtenmagazin "BLICKWECHSEL" am 19.3.2025, live ab 22:15 Uhr bei ServusTV und bei ServusTV On. Jeden Mittwoch präsentiert Katrin Prähauser aktuelle Recherchen sowie exklusive Umfragen des Meinungsforschungsinstituts OGM.

(Red)

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