Vom ersten Moment an begeistert: Das war Isabel Pruscha von der Passivhausanlage Gartenpark in Lauterach. Das Konzept, nicht nur auf Energieeinsparung zu achten, sondern die gesamten Betriebskosten durch praktische Planung und geschicktes Management effi zient zu reduzieren, gefi el der 30-jährigen Harderin. Und das, obwohl die Krankenpfl egerin ihre Heimatgemeinde eigentlich nie verlassen wollte. Erst nachdem ich den Kaufvertrag unterschrieben hatte, wurde mir klar, dass ich gehe, erinnert sie sich. Das hat mich dann schon ein bisschen wehmütig gemacht.
Doch die Vorteile lagen ganz klar auf der Hand. Hefel Wohnbau hat der Idee den Namen Passivhauswohnen hoch drei gegeben. Wir haben uns schon bei der Planung zum Ziel gesetzt, dass pro Jahr rund 50 Prozent der Gesamtbetriebskosten eingespart werden sollten, erklärt Baumeister Wilfried Hefel. Dabei ergäbe sich die große Reduktion oft durch ganz kleine Details, die nur mit wenigen Euro zu Buche schlagen würden. Zum Beispiel durchs Kabelfernsehen. Der Anschluss ist mit einer monatlichen Gebühr verbunden. Wir haben uns für eine Sat- Anlage entschieden, weil so nach der Anschaffung keine Kosten mehr entstehen, begründet Hefel. Auch kommt die Wohnanlage durch ihre kompakte Bauweise trotz 30 Einheiten mit nur einem Lift aus. In Sachen Wartung ist zudem ein Intervall von einem Jahr ausreichend. Darauf haben wir bei der Auswahl der Aufzugsfi rma geachtet, nennt der Unternehmer einen weiteren Kostenvorteil und verweist außerdem noch auf die Tiefgarage: Die Einfahrt wurde nämlich bewusst überdacht, unter anderem damit im Winter weniger Schnee geschaufelt werden muss.
Das Ergebnis: Isabel Pruscha bezahlt für ihre Drei-Zimmer-Wohnung (60 Quadratmeter) nur 100 Euro Betriebskosten. Und das garantiert. Denn die Zahlen werden regelmäßig überprüft und ausgewertet. Kommt es zu Auff älligkeiten, können wir auch gleich etwas dagegen unternehmen, erklärt Hefel. Für das Konzept Passivhauswohnen hoch drei erhielt Hefel Wohnbau den Energy-Globe Vorarlberg 2010. Und was die Qualität betriff t, bekam die Lauteracher Baufi rma sogar als erstes Passivhaus das Zertifi kat des renommierten Passivhaus-Instituts Darmstadt (VN Leben & Wohnen berichtete).
Passivhäuser sind Gebäude, in denen eine behagliche Temperatur sowohl im Winter als auch im Sommer mit extrem geringem Energieaufwand erreicht wird. Isabel Pruscha hat eine Raumtemperatur von 21 bis 22 Grad, ohne nur einen Cent zu bezahlen. Ist der jungen Eigentümerin zu kalt, kann sie zusätzlich heizen. Dafür wurde eigens eine Holzpellets- Zentralheizung eingebaut. Wenn ich ehrlich bin, sagt sie, ich heize viel weniger oft als ich gedacht habe.
Pruscha hat sich eine kleine Wohlfühloase geschaff en. Ich komme gerne nach Hause und genieße das Daheimsein richtig, dazu trägt auch die tolle Raumaufteilung bei, die sie auch selbst mitgestaltet hat. Und zugegeben: Ein bisschen spielt natürlich auch das Gefühl mit, die erste eigene Wohnung zu besitzen, lacht die Krankenpflegerin.
Daten & Fakten
Wohnanalage Gartenpark in Lauterach, 3-Zimmer-Wohnung, Isabel Pruscha.
Wohnfläche: 60 m²
Gesamtwohnfläche: circa 1500 m²
Grundstücksfläche: 6500 m²
Architektur: Kurt Pfister (Hefel Wohnbau)
Bauunternehmen: Hefel Wohnbau
Wohnungen: 2-Zimmer-Wohnungen (45 m²), 3-Zimmer-Wohnungen (60 m²), 4-Zimmer-Wohnung (80 m²), 5-Zimmer-Wohnung (100 m²)
Planungszeit: ein Jahr
Bauzeit: zwei Jahre
Bezug: 2010
Energie: Passivhaus, kontrollierte Be- und Entlüftung und Grundwasserwärmepumpe, Holzpelletsanlage, die über Fußbodenheizung funktioniert, Solaranlage fürs Warmwasser Passivhaus Defi nition: Ein Passivhaus ist ein Gebäude mit einer Lüftungsanlage, das aufgrund seiner guten Wärmedämmung keine klassische Heizung mehr benötigt. Diese Häuser werden passiv genannt, weil der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus passiven Quellen gedeckt wird.
Konstruktion: Die Wohnanlage Gartenpark in Lauterach besteht aus drei Baukörpern. Sie wurde kompakt mit Laubengangerschließung konzipiert. Eine weitere Besonderheit ist die multimediale Ausstattung, die den Energiespargedanken unterstützt und unter anderem eine einfache Stand-by-Energie-Reduzierung unterstützt. Hefel Wohnbau hat im Rahmen von Passivhauswohnen hoch drei rund eine Million Euro in Projektentwicklung, Qualitätssicherung, Marketing und Schulungsmaßnahmen investiert.
(VN/ Leben&Wohnen)