Sieben Dörfer unweit der Hafenstadt Famagusta (türkisch: Gazimagusa) wurden unter Quarantäne gestellt. Das auch für Menschen gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 war bei verendeten Hühnern und Puten im Dorf Incirli festgestellt worden. Das Virus war am Referenzlabor in Weybridge bei London nachgewiesen worden, wie die EU-Kommission in Brüssel bekannt gegeben hatte.
Der Ministerpräsident der nur von Ankara anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Ferdi Sabit Soyer, bezeichnete es als höchstwahrscheinlich, dass der Erreger durch Zugvögel von einem nahe gelegenen See übertragen wurde. Proben aus anderen Teilen Nordzyperns seien negativ ausgefallen. Soyer forderte die griechisch-zyprische Regierung zu enger Zusammenarbeit auf. Es reiche nicht aus, die Grenze zwischen dem Norden und dem zur EU gehörenden Südteil der Insel für Tiertransporte zu schließen. Zugvögel kennen keine Grenzen, hieß es.
Auch im griechischen Süden der Insel wurden die Maßnahmen gegen die Vogelgrippe verschärft. Dies gilt insbesondere in den angrenzenden Gebieten zu Famagusta, wie das zyprische Landwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Zudem werden Fußgänger und Autos desinfiziert.
In der Türkei, wo die Vogelgrippe seit Ende Dezember massiv aufgetreten war, sind vier erkrankte Kinder gestorben. Nach jüngsten Angaben der Behörden werden noch drei Patienten im Krankenhaus behandelt. 14 seien als geheilt entlassen worden. Nachgewiesen wurde die Tierseuche bisher in 28 der 81 türkischen Provinzen.
Mädchen in Irak gestorben
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf bestätigte ein Labor in Kairo den Erreger H5N1 in Proben von der Frau. Die Proben seien nun unterwegs nach Großbritannien, wo sie vom WHO-Referenzlabor abschließend untersucht werden sollen. Ergebnisse werden in etwa einer Woche erwartet. Bisher seien keine Fälle von Vogelgrippe bei Tieren in dieser Region im Nordirak bekannt.
Die Frau aus Rania nahe der türkischen Grenze war mit Grippesymptomen in ein Krankenhaus in Suleimanija gebracht worden und Mitte Jänner gestorben. Das Gesundheitsministerium in der kurdischen Autonomieregion hatte damals erklärt, Laboruntersuchungen zufolge sei die Frau nicht mit dem Virus H5N1 infiziert gewesen.