Quallenplage vor Mallorca - und was bedeutet das für den Urlaub?

In den vergangenen Wochen haben viele Urlauber und Einheimische vor der Urlaubsinsel Mallorca diese Erfahrung gemacht. Besonders betroffen waren die Strände wie Caló d’es Borgit im Naturpark Mondragó. Im Mai haben Quallen im Meer vor den Balearen Hochsaison.
Der Meeresbiologe Daniel Ottmann, ein deutsch-mallorquinischer Experte, erklärt gegenüber der "Mallorca Zeitung", dass Quallen in Zyklen auftreten, vor allem dann, wenn sie sich vermehren. Einige Arten reproduzieren sich vor allem im Frühjahr, weshalb sie im April und Mai besonders häufig anzutreffen sind. Die Nähe der Quallen zum Strand hängt jedoch von den Strömungen ab. Vor zwei Jahren gab es bereits ein Frühjahr mit einer extrem hohen Anzahl von Quallen, während sie im darauf folgenden Sommer kaum zu sehen waren. Es wird vermutet, dass sich ein ähnlicher Zyklus wiederholen könnte. Im Sommer ist die Oberflächentemperatur des Wassers für Quallen oft zu warm. Es ist jedoch schwierig, mit den aktuellen technischen Möglichkeiten vorherzusagen, wie die Strömungen und damit die Bewegungen der Quallen in den nächsten Monaten sein werden.
"Feuerquallen" im Balearen-Meer
Es gibt verschiedene Quallenarten vor Mallorca. Die unangenehmsten sind die Leuchtquallen (Pelagia noctiluca), auch bekannt als "Feuerquallen", die vor allem im Frühling im Balearen-Meer anzutreffen sind. Ein Stich von diesen Quallenarten ist schmerzhaft. Segelquallen sind das ganze Jahr über vor Mallorca zu finden, aber sie sind harmlos. Im Herbst treten häufig die Spiegelei-Quallen (Cotylorhiza tuberculata) auf, die beeindruckend aussehen, aber ungefährlich sind. Seltener begegnen Schwimmer im Herbst auch Lungenquallen (Rhizostoma pulmo), die ebenfalls nicht stechen.
Auch in abgelegenen Buchten
Die Strömungen bringen Quallen auch in abgelegene Buchten. Es gibt jedoch bestimmte Gebiete der Insel, in denen die Tiere häufiger vorkommen als in anderen. Besonders in der Gegend, wo der Fluss Ebro ins Meer fließt, landen viele Nährstoffe, die eine gute Reproduktion der Quallen begünstigen. Diese nährstoff- und quallenreichen Gewässer werden von den Strömungen in den Norden Ibizas und entlang der Westküste Mallorcas gespült. Daher treten dort in der Regel mehr Quallen auf. In der Gegend des Naturparks Llevant an der Ostküste hingegen sind Quallen seltener anzutreffen.

Schmerzhaft
Wenn man in Berührung mit den Quellententakeln kommt oder gar gestochen wird, ist dies in den meisten Fällen schmerzhaft, aber nicht gefährlich, es sei denn, man hat eine Allergie. Der Glaube, dass Urin bei einem Quallenstich hilft, ist jedoch kontraproduktiv. Nur etwa 20 Prozent der Nesselkapseln der Qualle platzen sofort und injizieren das Gift. Die Reinigung der betroffenen Stelle mit Salzwasser und das Entfernen von Quallenresten mit einer Pinzette sind empfehlenswert. Falls keine Pinzette zur Verfügung steht, kann Sand auf die Wunde gestreut werden und die trockene Schicht anschließend mit einer Karte abgekratzt werden. Kühlung und die Anwendung einer Creme gegen Insektenstiche können zur Linderung von Schmerzen beitragen.
- Wenn man eine Qualle berührt, erfolgt eine blitzschnelle Injektion durch eine winzige Nadel, die in die Haut eindringt. Dadurch gelangt der Nesselschlauch mit seinem Gift in die Stichwunde. Dieser gesamte Vorgang dauert nur etwa eine hunderttausendstel Sekunde. Die verschiedenen Nesselgifte der Quallen sind noch lange nicht vollständig erforscht.
Klimaerwärmung
Die aktuellen Quallenplage vor Mallorca können den Badespaß am Strand trüben und Urlauber sowie Einheimische vor Herausforderungen stellen. Die überfischten Gewässer und die Klimaerwärmung begünstigen das vermehrte Auftreten von Quallen, insbesondere von Segelquallen, die die warmen Gewässer bevorzugen und das Plankton verzehren, das normalerweise anderen Meeresbewohnern als Nahrungsquelle dient.
Warnungen ernst nehmen
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Quallenplage in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird, da die Bewegungen der Quallen von den Strömungen abhängen und schwer vorherzusagen sind. Meeresbiologen wie Daniel Ottmann betonen die Schwierigkeit, mit den aktuellen technischen Möglichkeiten genaue Prognosen zu erstellen. Es ist jedoch ratsam, die Informationen und Warnungen der örtlichen Behörden und Rettungsschwimmer zu beachten, um über die aktuellen Bedingungen und potenzielle Risiken informiert zu sein.
Trauminsel Mallorca
Trotz der Quallenplage bietet Mallorca weiterhin viele andere Attraktionen und Aktivitäten für Touristen, wie die wunderschönen Strände, die reiche Kultur und Geschichte der Insel, die kulinarischen Genüsse und vieles mehr. Es ist ratsam, vor einem Besuch die aktuellen Informationen zu den Quallenbedingungen einzuholen und gegebenenfalls alternative Aktivitäten in Betracht zu ziehen, um den Aufenthalt bestmöglich zu gestalten.
Vorsichtsmaßnahmen treffen
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Quallenplage in den kommenden Monaten abschwächen wird und die Urlauber bald wieder ungestört die wunderschönen Strände Mallorcas genießen können. Bis dahin ist es wichtig, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und bei einem Quallenstich die richtigen Maßnahmen zur Behandlung der Verletzung zu ergreifen, um mögliche Beschwerden zu lindern.