Im Haus des Meeres klingelt ständig das Telefon, weil in der Alten Donau Süßwasserquallen gesichtet worden sind, so Direktor Michael Mitic am Mittwoch. Und dieser kann beruhigen: Diese nur wenige Zentimeter großen und durchsichtigen Lebewesen sind wie alle anderen im Süßwasser lebenden Quallen völlig harmlos.
Bislang sind Quallen in der Alten Donau, der Neuen Donau, im Großen Schilloch und diversen Augewässern gesichtet worden.
Süßwasserquallen in der Donau in Wien
“In Wiener Gewässern kann immer wieder das Vorkommen der einzigen in Österreich auftretenden Süßwasserquallen-Art (Craspedacusta sowerbii) beobachtet werden. Die Polypen sind in sauberen Augewässern weit verbreitet, die Entwicklung zur Qualle (geschlechtliche Medusen-Form) erfolgt aber relativ selten bei hohen Wassertemperaturen (zwischen 20 und 30° Celsius)”, so Dr. Alexandra Tietz von der MA 39 auf Anfrage von VIENNA.AT.
Die Nesselwirkung sei sehr gering und für den Menschen nicht relevant. Bei Quallen-Vorkommen bestehe daher keinerlei Bedenken für das Baden.
Badegäste rufen im Haus des Meeres an
Und auch aus dem Urlaub rufen einige besorgte Badegäste im Haus des Meeres an. Auch wenn Meeresquallen großteils ungiftig sind, sollte man dennoch vorsichtig sein, empfiehlt Michael Mitic, der häufig Anrufe aus Spanien oder Griechenland bekommt: “Ich sitz da am Meer und beschreib Ihnen mal die Qualle.” “Oder die Urlauber melden sich erst zu Hause, dass sie eine Entzündung haben. Dann kann ich sie auch nur mehr zum Arzt schicken”, meinte Mitic.
Einen wichtigen Rat sollte man nach einer Begegnung mit einer Salzwasser-Qualle auf jeden Fall beherzigen: Nicht dem instinktiven Drang nachgeben, unter die Süßwasserdusche zu laufen. “Denn dann explodieren durch die Osmose die Nesselzellen und alles wird nur noch schlimmer”, betonte der Fachmann. Mit Essig kann man hingegen in 80 bis 90 Prozent der Fälle nichts falsch machen. Andere Hausmittel wären ein Backpulverbrei oder Rasierschaum, aber da müsse man schon wissen, mit welcher Qualle man Kontakt hatte.
Zudem reagieren Menschen sehr unterschiedlich: Während manche nur ein leichtes Brennen spüren, leiden andere unter höllischen Schmerzen. (APA/ Red.)