Pyro-Unfall mit zwei Toten in NÖ: Ermittlungen gegen Unbekannt

Es wird weiterhin wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung sowie der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. Das teilte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, am Samstag auf APA-Anfrage mit. Laut "Kurier" fehlte der zu früh explodierten Kugelbombe der Verzögerungssatz, der in zertifizierter Pyrotechnik eingebaut ist.
Tödlicher Pyro-Unfall in Ternitz an Silvester
Nach Angaben der Tageszeitung wurde ein illegaler Feuerwerkskörper verwendet. Gekauft worden sein soll der Pyro-Gegenstand der Kategorie F4 in Tschechien. Habitzl gab dazu mit Verweis auf den noch fehlenden Polizeibericht keine Stellungnahme ab. Die Auswirkungen eines fehlenden Verzögerungssatzes auf einen Feuerwerkskörper charakterisierte Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt NÖ in dem "Kurier"-Onlinebericht so: "Damit zündet er sofort durch. Es bleibt keine Zeit mehr, sich aus dem Gefahrenbereich zu bringen."
Kugelbomben wurden in Ternitz an Silvester gezündet
Mehrere Einheimische hatten in der Silvesternacht kurz vor 0.30 Uhr auf einem Feld in St. Johann am Steinfelde, einer Katastralgemeinde von Ternitz, Kugelbomben gezündet. Ein 18-Jähriger dürfte sich bei der Explosion in unmittelbarer Nähe des Feuerwerkskörpers aufgehalten haben, was den jungen Mann das Leben kostete. Ein Gleichaltriger wurde mit schweren Verletzungen vom Notarzthubschrauber in ein Grazer Krankenhaus geflogen.
Weiter Ermittlungen gegen Unbekannt
"Die Kugelbomben haben zwei Sprengsätze. Einen Treibsatz, der den Feuerwerkskörper in 50 bis 100 Meter Höhe katapultiert. Und einen Effektsatz, der für die Leuchteffekte am Himmel sorgt", erklärte Rosenbaum. In Ternitz sei der Effektsatz in Kopfhöhe der Beteiligten explodiert.
Ein 17- und ein weiterer 18-Jähriger wurden umgehend mit Blessuren ins Landesklinikum Wiener Neustadt gebracht. Der Ältere der beiden erlag wenige Tage nach dem Vorfall seinen Verletzungen.
(APA/Red)