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Putins Kampfjets bomben die Assad-Armee zum Sieg

Putin verhilft Assad zu entscheidenden Siegen.
Putin verhilft Assad zu entscheidenden Siegen. ©AP
Lange sah es nicht gut aus für Assads Armee - selbst nach der russischen Intervention setzten ihr der IS und die Rebellenfraktionen übel zu. Russland änderte dann in Absprache mit seinem Verbündeten Iran die Taktik. Jetzt sind Assads Truppen, unterstützt von Russlands Bomben, auf dem Vormarsch - und feierten nun einen vielleicht kriegsentscheidenden Triumph.

Jahrelang waren die beiden schiitischen Dörfer Nubol und Sahra im Nordwesten Syriens von Rebellen belagert. Schon einmal versuchte die Assad-Armee, den Belagerungsring zu sprengen. Der Angriff endete in einem Desaster: Die Rebellen schlugen die Attacke zurück, viele Soldaten der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) und der verbündeten Hizbollah gerieten in Gefangenschaft oder wurden getötet. Ein weiterer Versuch kam schlicht nicht in Frage – zu sehr gerieten Assads Truppen im vergangenen Jahr in die Defensive. Doch mit der russischen Intervention änderte sich alles.

Assad-Offensive gewinnt an Fahrt

Nachdem es zu Beginn noch den Anschein hatte, als könnte die Intervention Putins keine Wendung im Kriegsverlauf bringen, änderte sich die Situation bereits im Dezember dramatisch: Zuerst begannen Assads Truppen eine Offensive in der Region Lattakia, der Bastion des Assad-Clans, und drängten die Rebellen fast vollständig zurück. Auch im Süden, wo seit Jahren mehr oder weniger eine klassische Pattsituation herrschte, überrannte die SAA die strategisch wichtige Stadt Sheikh Miskin. Ein heftiger Schlag für die Rebellen, die damit von wichtigen Versorgungsrouten abgeschnitten wurden. Möglich wurden diese Erfolge durch die russischen Bombardements. Die Russen sind durch massive Aufstockung der Fliegerstaffeln mittlerweile in der Lage, hunderte Luftschläge am Tag auszuführen. Die Rebellen sprechen vom “russischen Regen”, dermaßen massiv fallen die Schläge teilweise aus. Durch die Erfolge angespornt, richteten Assad und seine Verbündeten – die Hizbollah, Iran, Russland, sowie verschiedene Milizen – ihr Augenmerk wieder auf den “Fall Aleppo”.

“Mutter aller Schlachten” in Syrien

Die Lage dort lässt sich folgendermaßen beschreiben: der Westen der Stadt wird von der SAA gehalten, der Osten und Norden von den Rebellen. Allerdings haben die Regierungstruppen versucht, einen Belagerungsring um die Stadt zu schließen. Genau an dieser Stelle kommen die schiitischen Enklaven Nubol und Sahra ins Spiel. Gelänge es den Regierungstruppen, die verbleibenden Kilometer zu diesen beiden Orten zu schließen, wäre der Belagerungsring fast dicht – nur noch eine kleine Versorgungsroute in Richtung der Region Idlib bliebe den Rebellen. Um die Situation für die Rebellen noch katastrophaler zu machen, wären sie mit dem Fall des Korridors nach Nubol/Zahra auch von Benzinlieferungen abgeschnitten. Damit geriete nicht nur ihre Präsenz in der Region Aleppo, sondern auch jene in Idlib – und damit ganz Nordsyrien – ins Wanken. Die Einnahme des Korridors könnte folglich den ganzen Verlauf des Krieges entscheidend ändern.

Die Lage vor dem Sturm auf den Korridor:

Vor zwei Tagen startete die Assad-Armee zusammen mit Hizbollah sowie irakischen, pakistanischen und afghanischen Milizen schließlich ihren Sturm auf den Korridor. Beide Seiten warfen alles in die Schlacht, die russischen Bomben fielen unablässig auf die Stellungen der Rebellion. Am Mittwoch schließlich gelang der SAA schließlich der entscheidende Schlag: Sie durchbrach die feindlichen Linien, und eroberte den Korridor. Noch toben die Kämpfe erbittert – doch eines ist klar: Gelingt Assad die Konsolidierung seiner Gebietsgewinne, steht den Rebellen die wohl schwierigste Zeit im nun fünfjährigen Bürgerkrieg bevor.

Die Lage nach dem Sturm auf den Korridor:

Rebellen von Schmuggelrouten abgeschnitten

Video: Russische Bombardements in Aleppo

Video: Sturm auf den Korridor – Bashkuy-Front

So heftig toben die Kämpfe um Nubol und Sahra

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