Putin ruft ukrainische Armee zu Putsch in Kiew auf

Die ukrainische Armee soll die Macht übernehmen und Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Umfeld stürzen.
Putin ruft ukrainische Armee zur Machtübernahme auf
"Nehmt die Macht in Eure Hände. Mir scheint, Verhandlungen zwischen euch und uns wären einfacher", sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag in einer an die ukrainischen Streitkräfte gerichteten Rede, die im russischen Fernsehen übertragen wurde.
Die Mitglieder der ukrainischen Regierung bezeichnete Putin als "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis" und "Terroristen".
"Höchste Anerkennung" für russische Soldaten
Putin lobte zugleich das Vorgehen der russischen Armee im Nachbarland. Der Einmarsch hatte am Donnerstagmorgen auf Anordnung des Kreml-Chefs begonnen. Er wolle den Soldaten und Offiziere "die höchste Anerkennung" aussprechen, sagte er. Sie handelten "mutig und professionell". Er erwähnte nicht die vielen russischen Todesopfer, die es laut ukrainischen Angaben bei den Kämpfen gegeben haben soll - laut dem Verteidigungsministerium in Kiew 2.800. Russland hat bisher keine Verluste in den eigenen Reihen gemeldet.
Frankreich schützt Botschaft in Kiew mit Eliteeinheit
Frankreich hat nach Angaben aus Sicherheitskreisen eine Eliteeinheit der Polizei in der ukrainischen Hauptstadt im Einsatz, um die Botschaft in Kiew zu schützen. Es handle sich um eine achtköpfige Gruppe der Eliteeinheit der Gendarmerie (GIGN), die seit Mittwoch in der Botschaft sei, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Sicherheitskreisen. Diese seien dort jetzt zusätzlich zu den fünf GIGN-Mitgliedern, die ständig an Ort und Stelle seien.
Sorge um das Leben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj
Der Einsatz kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Frankreich auch Sorgen um die Sicherheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj macht. Selenskyj erklärte am Freitag, er werde an Ort und Stelle bleiben, obwohl er das "Ziel Nummer eins" der vorrückenden russischen Truppen sei.
"Wir sind bereit, ihm notfalls zu helfen", sagte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian am Freitag dem Radiosender France Inter. Ob diese Hilfe auch eine mögliche Außer-Landes-Bringung des Präsidenten einschließe, wollte Le Drian nicht sagen.