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Putin: Raketen für Iran wegen Fortschritt bei Atomgespräche

Russlands Präsident Putin in seiner TV-Fragestunde
Russlands Präsident Putin in seiner TV-Fragestunde
Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen umstrittenen Verkauf von Luftabwehrraketen an den Iran mit Fortschritten bei den Atomgesprächen begründet. Entsprechend "sehen wir keinen Grund mehr, einseitig an einem Lieferverbot festzuhalten", sagte Putin am Donnerstag im russischen Fernsehen. Die S-300-Raketen würden im Nahen Osten zur Abschreckung beitragen.


Ungeachtet des Geschäfts werde Russland bei den Atomverhandlungen mit seinen UNO-Partnern und Deutschland geschlossen auftreten, erklärte Putin. Er sprach bei seiner jährlichen, direkt im Fernsehen übertragen Bürgerfragestunde.

Putin hatte am Montag das seit fünf Jahren geltende Lieferverbot für die Raketen aufgehoben. Die Entscheidung wurde von den USA und der Bundesregierung kritisiert. Der Raketenvertrag war 2010 im Streit über das iranische Atomprogramm auf westlichen Druck annulliert worden. Die USA und Israel hatten argumentiert, die Raketen könnten zum Schutz der iranischen Atomanlagen eingesetzt werden. Der Westen verdächtigt den Iran, nach Kernwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.

Die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm laufen seit Jahren. Die fünf UN-Vetomächte – die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich – sowie Deutschland haben mit dem Iran inzwischen ein Rahmenabkommen erzielt. Die Einzelheiten sollen bis Ende Juni ausgearbeitet werden. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) erklärte am Donnerstag, die jüngsten Gespräche auf Expertenebene seien konstruktiv verlaufen. Nach EU-Angaben ist die nächste hochrangige Verhandlungsrunde für den 22. und 23. April in Wien angesetzt.

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