"Ich glaube, er ist ein Kriegsverbrecher", sagte Biden am Mittwoch in Washington auf die Frage einer Reporterin, ob Biden Putin für einen Kriegsverbrecher halte. Es ist das erste Mal, dass Biden öffentlich so deutlich Worte für Putin findet.
Biden nannte Putin erstmals öffentlich "Kriegsverbrecher"
Kurz zuvor hatte die Reporterin gefragt, ob Biden bereit sei, Putin als "Kriegsverbrecher" zu bezeichnen. Darauf hatte der US-Präsident "nein" geantwortet. Wenige Sekunden später kam Biden aber noch einmal auf die Journalistin zu, die daraufhin noch einmal fragte. Es war unklar, ob Biden die Frage beim ersten Mal nicht richtig verstanden hatte.
Moskau sieht in Aussage Bidens "unverzeihliche Rhetorik"
Moskau reagierte umgehend: Bidens Bemerkung sei "inakzeptable und unverzeihliche Rhetorik", zitiert die Nachrichtenagentur Tass den russischen Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.
Die US-Regierung hatte zuvor immer betont, dass sie mögliche Kriegsverbrechen der russischen Seite in der Ukraine dokumentiere. Dabei hatte sie es aber stets vermieden, direkt von russischen Kriegsverbrechen zu sprechen und auf rechtliche Fragen verwiesen. Auf die Frage, warum Biden nun seine Wortwahl geändert habe, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki: "Er sprach aus seinem Herzen und basierend auf dem, was er im Fernsehen gesehen hat - nämlich die barbarischen Handlungen eines brutalen Diktators durch seine Invasion eines fremden Landes."
Weitere Waffenlieferungen für Ukraine angekündigt
Auch zuvor hatte Biden immer wieder deutliche Worte für Putin gefunden. Erst wenige Stunden zuvor hatte er Putin "Gräueltaten" bei dem von ihm befohlenen Angriffskrieg auf die Ukraine vorgeworfen. "Putin richtet in der Ukraine entsetzliche, entsetzliche Verwüstungen und Schrecken an und bombardiert Wohnhäuser, Entbindungsstationen und Krankenhäuser", sagte Biden in einer Ansprache. Darin versprach er der Ukraine auch weitere Waffenlieferungen - darunter Flugabwehrraketen, Drohnen und Panzerabwehrwaffen.
EU soll Putin als Kriegsverbrecher einstufen
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Resnikow appelliert an die Abgeordneten des Europaparlaments, Russlands Präsident Wladimir Putin zum Kriegsverbrecher zu erklären. In einer Videoschalte führt er Beispiele an, um seine Forderung zu untermauern. So habe Russland am Mittwoch ein Theater aus der Luft angegriffen, in dem 1200 Frauen und Kinder Zuflucht gesucht hätten.
(APA/Red)