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Putin-Gegner demonstrieren in St. Petersburg

Russland - Unter massivem Polizeiaufgebot haben in St. Petersburg am Samstag etwa tausend Menschen gegen die Politik von Präsident Wladimir Putin demonstriert.

Augenzeugen berichteten von etwa 400 bis 1.500 Oppositionsanhängern. Unter Führung des Ex-Schachweltmeisters Garri Kasparow forderten sie auf Spruchbändern ein „Russland ohne Putin“. Wie der Radiosender „Echo Moskwy“ berichtete, hatte zunächst nur die normale Schutzpolizei die Auftaktkundgebung gesichert. Die Einsatzpolizei OMON habe sich in Nebenstraße bereit gehalten.

Im Anschluss an die Kundgebung wollten die Demonstranten durch das Zentrum St. Petersburgs ziehen. Die Behörden hatten den Protestzug nur unter Auflagen genehmigt. Sie begrenzten die Teilnehmerzahl auf 500. Zudem dürfen die Putin-Gegner nur auf den schmalen Bürgersteigen in den engen Altstadtstraßen marschieren. Bereits am Vormittag zog die Polizei 8.000 bis 10.000 Mann in der Stadt zusammen. Vor der Stadtverwaltung postierten sich nach Augenzeugenberichten 800 Polizisten. Nach unbestätigten Angaben verstärkten viele Polizisten aus anderen Regionen Russlands die örtliche Sicherheitskräfte.

Auf einem Moskauer Flughafen hinderte die Polizei einen weiteren Führer aus Kasparows Oppositionsbündnis am Abflug nach St. Petersburg. Die Behörden überprüften mehrere Stunden lang die Personalien des Vorsitzenden der Jugendorganisation AKM, Sergej Udalzow. Kasparow und der Autor Eduard Limonow konnten dagegen ungehindert nach St. Petersburg fliegen.

Im April hatten russische Sicherheitskräfte in St. Petersburg und Moskau nicht genehmigte Demonstrationszüge gewaltsam aufgelöst. Das Vorgehen der Polizei war im Westen auf scharfe Kritik gestoßen.

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