Im Kampf gegen den Terrorismus dürfe es diese notorische Doppelmoral aber nicht geben, sagte Putin anlässlich seines Besuchs in Neu Delhi in einem Interview der indischen Zeitung The Hindu (Freitagausgabe). Toleranz gegenüber tschetschenischen Terroristen unterminiere die Einheit und das gegenseitige Vertrauen der Teilnehmer der Anti-Terror-Front.
Putin kritisierte, der in London lebende Sprecher der tschetschenischen Rebellen, Achmed Sakajew, reise weiterhin ungehindert durch europäische Länder. Die USA beherbergten den Terroristen-Abgesandten Iljas Achmadow. Solche Schritte dienten Terroristen, ihren Komplizen und ihren Förderern als Ermutigung und Rechtfertigung ihrer Verbrechen. Terrorismus sei nicht auf Westeuropa und die USA beschränkt, sondern ein weltweites und zerstörerisches Phänomen, das alle Staaten und Gesellschaften betrifft.
Die Situation im Irak nannte Putin alarmierend. Wie einst Afghanistan sei der Irak zur bedeutenden Brutstätte für Terrorismus geworden. Vor dieser Bedrohung habe Russland die USA und ihre Verbündeten vor dem Feldzug gegen den irakischen Machthaber Saddam Hussein wiederholt gewarnt. Putin war am Freitagmorgen in der indischen Hauptstadt Neu Delhi angekommen.