Nach dem Zeremoniell mit militärischen Ehren nahmen beide Staatsoberhäupter politische Gespräche auf. Im Mittelpunkt standen der Ausbau der Zusammenarbeit, die wirtschaftliche und militärtechnologische Kooperation, der Kampf gegen den Terrorismus, Energieprojekte sowie internationale Fragen. Dazu zählten die Krise um den Irak, die Rolle des UN-Sicherheitsrates und die nuklearen Ambitionen Nordkoreas.
Putin wollte der chinesischen Führung auch versichern, dass seine stärkere Annäherung an die USA nicht auf Kosten Chinas geht. In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Nowosti nannte Außenminister Igor Iwanow die russisch-chinesische Kooperation „einen wichtigen Faktor für den internationalen Frieden und Stabilität“. Nach dem Gespräch mit Jiang Zemin wollte Putin den Mitte November zum neuen Parteichef ernannten Vizepräsidenten Hu Jintao treffen, um ihn als Vertreter der neuen Führungsgeneration besser kennen zu lernen.
Putin wird am Montag auch Parlamentschef Li Peng und Ministerpräsident Zhu Rongji treffen. Beide Seiten wollen eine gemeinsame Erklärung über die bilaterale Kooperation unterzeichnen, bevor Putin am Dienstag zu einem Besuch in Indien weiterreist. Letzte Station wird am Donnerstag Kirgisien sein.