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Punkteteilung im Wiener Derby

Das 288. Wiener Fußball-Derby hat mit einem gerechten 2:2 und einem lachenden Dritten geendet. Alle Bilder 

Durch das Remis zwischen Austria und Rapid am Sonntag im mit 12.300 Zuschauern ausverkauften Horr-Stadion liegen die Hütteldorfer bereits fünf Punkte hinter Spitzenreiter Salzburg, der damit schon vor der letzten Runde in diesem Jahr als Winterkönig feststeht.

In einer intensiv geführten Partie beschränkten sich die Höhepunkte weitgehend auf die Phase von der 35. bis zur 55. Minute, in der auch alle vier Treffer fielen und Rapid trotz 0:2-Rückstandes durch Standfest (35.) und Acimovic (38.) dank Hofmann (39.) und Hoffer (52.) noch einen Punkt ergatterte.

Zunächst hatten beide Teams vorsichtig begonnen und sich nur selten aus der Defensive locken lassen, halbwegs gefährliche Aktionen entstanden daher nur aus harmlosen Weitschüssen von Rapid (Hoffer 17., Heikkinen 17., Dober 22.) oder auf der Gegenseite aus von Acimovic ausgeführten Standard-Situationen. So wehrte Lukse eine Freistoßflanke des Slowenen in der 26. Minute an die Latte, fünf Minuten später verlängerte Boskovic einen Eckball des Mittelfeldspielers per Kopf an die eigene Stange.

Rund zehn Minuten vor der Pause aber nahm die Partie Fahrt auf. In der 35. Minute setzte sich Acimovic einmal mehr gegen Dober durch und bediente Okotie, der im Strafraum Eder schlecht aussehen ließ und den Ball an Lukse vorbeischupfte – Standfest stand goldrichtig und beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz.

Schon drei Minuten später stand es 2:0 für die Austria. Der wenige Sekunden zuvor für Dober eingewechselte Patocka verursachte nach einem unnötigen Ballverlust an Okotie einen Freistoß, den Acimovic aus gut 20 Metern im Tormanneck versenkte, wobei Goalie Lukse keine gute Figur machte.

Rapid kam allerdings postwendend zurück ins Spiel. Bei einem weiten Pass in den Strafraum unmittelbar nach dem Anstoß befanden sich die Austrianer offensichtlich noch in Feierlaune, Hoffer legte für Hofmann ab und der wieder von “Kettenhund” Troyansky bewachte Kapitän erzielte mühelos den Anschlusstreffer. In der 43. Minute hatte Safar bei einem Hofmann-Freistoß große Mühe, den von ihm schlecht abgewehrten Ball schoss Boskovic aus kurzer Distanz ans Außennetz.

Der Rapid-Ausgleich war dadurch zwar aufgeschoben, dafür wurde den Hütteldorfern dann das 2:2 aber auf dem Silbertablett serviert. Nach einem weiten Abschlag von Ketelaer ließ Safar den Ball fallen und Hoffer musste das Leder nur noch ins leere Tor schießen (52.). Die Austria antwortete mit Chancen für Bazina (54./Lukse parierte) und Okotie (55./Schupfer übers Tor), danach schlief die Partie aber wieder ein.

Rapid hatte in der Folge bis zum Schluss etwas mehr vom Spiel und kam dem Sieg durch Hofmann, der in der 85. und 93. Minute (Freistoß) an Safar scheiterte, noch einmal nahe, verpasste jedoch die Revanche für das 0:2 vor rund vier Wochen und damit den dritten Sieg im 24. Antreten an der Austria-Heimstätte. In der Derby-Gesamtbilanz bedeutete das 2:2 das 64. Remis bei 119 Rapid- und 105 Austria-Siegen (Torverhältnis 555:472).


Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Safar hat uns schon einige Punkte gebracht. Er zählt für mich zu den stärksten Torhütern der Liga, wenn er nicht sogar der stärkste Torhüter in Österreich ist. Leider hat er aber heute einen schlechten Tag gehabt. Natürlich ist die Enttäuschung groß, dass wir nach einer 2:0-Führung nur remis gespielt haben.”

Szabolcs Safar (Austria-Tormann): “Leider haben wir wegen meines Fehlers zwei Punkte verloren. Das war ein Blackout, das mich verunsichert hat. Gott sei Dank ist nachher nichts Schlimmes mehr passiert.”

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Wenn man 0:2 hinten ist, dann kommen schon Gedanken an das bisher letzte Derby bei den Spielern auf (2:0 für die Austria am 11. November im Horr-Stadion, Anm.). Aber der schnelle Anschlusstreffer hat neue Luft, neue Motivation gebracht. In der zweiten Hälfte waren wir einen Tick gefährlicher, aber unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung.”

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): “Der schnelle Anschlusstreffer war sehr wichtig, denn mit einem Pausenstand von 0:2 wäre es sehr schwierig für uns geworden. Mit dem Ergebnis können wir zwar leben, aber wir hätten natürlich hier gerne gewonnen.”


FK Austria – SK Rapid 2:2 (2:1)
Horr-Stadion, 12.300 (ausverkauft), SR Meßner

Torfolge: 1:0 (35.) Standfest, 2:0 (39.) Acimovic (Freistoß), 2:1 (40.) Hofmann, 2:2 (52.) Hoffer

Austria: Safar – Standfest, Bak, Dragovic, Suttner – Sulimani (66. Krammer), Blanchard, Troyansky – Bazina (84. Diabang), Acimovic – Okotie
Rapid: Lukse – Dober (37. Patocka), Tokic, Eder, Ketelaer – Hofmann, Heikkinen, Boskovic, Kavlak (64. Drazan) – Hoffer, Maierhofer (87. Jelavic)

Gelbe Karten: Okotie, Troyansky bzw. Patocka, Maierhofer, Drazan, Hoffer
Beste Spieler: Acimovic, Bak bzw. Hofmann, Heikkinen

 

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