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Pucher steht zur Verfügung

Martin Pucher stellt sich der Verantwortung, die ihm die Vereinspräsidenten der österreichischen Fußball-Bundesliga vergangenen Freitag auferlegt haben. Der Mattersburg-Obmann steht als Bundesliga-Präsident zur Verfügung.

“Die Würfel sind gefallen”, sagte Pucher am Freitag auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Wien. Seine Wahl soll voraussichtlich Ende Februar auf einer außerordentlichen Hauptversammlung erfolgen. Pucher hatte sich nach dem von zwei Drittel der Erstliga-Vereinspräsidenten – Rapid, Pasching und Sturm Graz stimmten gegen diese, eine “interne” Lösung – geäußerten Wunsch, ihn zum Liga-Chef zu machen, eine Woche Bedenkzeit erbeten. “Ich habe mir die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht, aber der Verantwortung kann ich mich auf Grund der großen Mehrheit, die mit dem Wunsch nach Kontinuität an mich herangetreten ist, nicht entziehen”, betonte der 49-jährige Burgenländer.

Als größte Hürde auf dem Weg zu seiner persönlichen Entscheidung nannte der designierte Bundesliga-Präsident eine Aussage vom 2. Dezember – dem Tag des Stronach-Rücktrittes. “Ich stehe für nichts mehr zur Verfügung”, hatte Pucher, der ab diesem Zeitpunkt in seiner Funktion als Vizepräsident auch die Geschäfte der Liga interimistisch leitete, damals eine Kandidatur abgelehnt. “Ich habe in meinem Leben immer Wort gehalten. Das ist das erste Mal, dass ich meine Meinung ändere”, sagte der gewichtige Klubchef. Ein Interessenkonflikt solle sich auf Grund Puchers Doppelfunktion als Mattersburg- und Liga-Boss, die Rapid-Präsident Rudolf Edlinger schon bei Vorgänger und Austria-Mäzen Stronach heftig kritisiert hatte, nicht ergeben. “Ich werde mich aus Fragen, die Mattersburg direkt betreffen, herausnehmen”, versprach der designierte Ligachef, der Edlinger noch am Freitagvormittag telefonisch informierte. “Es tut mir schon weh, dass Rapid – der Klub, dem auch mein Herz gehört – gegen die Entscheidung ist”, verriet das Kuratoriumsmitglied der Wiener.

Nach dem Rückzug Stronachs, dessen Leistungen für den österreichischen Fußball von Pucher (“Die Liga ist dank ihm im ÖFB so gut positioniert wie nie, wir werden keine bessere Galionsfigur finden”) nachdrückliche Würdigung erfuhren, war auch über eine “externe” Präsidenten-Lösung diskutiert worden. “Es gibt aber keinen ’Wunderwuzzi’. Wir brauchen jemanden, der sich seiner Verantwortung bewusst ist”, sagte Bundesliga-Vorstand Georg Pangl und verwies auf Pucher. Dieser hatte den SV Mattersburg, für den er seit 1988 als Obmann tätig ist, von der Landesliga in die höchste Spielklasse geführt. “Step by step”, wie der Vorstandsvorsitzende der von ihm gegründeten Commerzialbank gerne betont. Ebenso gründlich wird seine definitive Bestellung zum Bundesliga-Boss abgewickelt. “Ob wir die formale Wahl noch vor dem Frühjahrs-Saisonstart abwickeln können, ist fraglich”, meinte Pangl.

Das Abstimmungsergebnis scheint freilich programmiert, da sich auch der Großteil der Red-Zac-Liga-Vereine für Pucher aussprechen dürfte. “Formal bin ich nur Kandidat”, erklärte der Bankier, der von Edlinger trotz allem “keine Oppositionspolitik” erwartet. Pucher: “Ich bin ein Mann des Konsens.”

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