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Psychiatrie - Abgeordnete vor Start der U-Kommission gebrieft

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Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) hat im Vorfeld der Psychiatrie-Untersuchungskommission eine Informationsveranstaltung für Gemeinderäte stattgefunden.

Die SPÖ wertete dies als “gutes und wichtiges Angebot”, und auch bei der FPÖ fühlte man sich ausreichend informiert. Von ÖVP und Grünen gab es dagegen Kritik an der aus ihrer Sicht inszenierten Präsentation.

Geboten wurden einleitende Worte von Psychiatrie-Ordinarius Siegfried Kasper sowie eine Präsentation der Wiener Psychiatrie-Abteilungen durch Susanne Herbek, Spitälerchefin im Krankenanstaltenverbund (KAV). Die Abteilungen aus dem AKH, dem Otto-Wagner-Spital, dem SMZ-Ost, dem Kaiser-Franz-Josef-Spital und dem Therapiezentrum Ybbs präsentierten sich an einzelnen Tischen, Mitarbeiter standen für Fragen zur Verfügung.

SP-Gemeinderat Christian Deutsch, der in der U-Kommission als Fraktionssprecher fungieren wird, zeigte sich angetan. “Es wurden umfassende Informationen geboten”, sagte er zur APA. Den Teilnehmern der U-Kommission seien die nötigen Grundlagen geliefert worden. Dies sei wichtig, denn unter den Kommissionsmitgliedern sei kein einziges mit entsprechender psychiatrischer Ausbildung.

David Lasar von der FPÖ sprach von einer sinnvollen Veranstaltung, bei der seitens der SP-Stadtregierung bzw. des KAV mit Offenheit agiert worden sei. Bestätigt fühlt er sich in seinem grundsätzlichen Einschätzung der Psychiatrie in Wien: “Es gibt mit Sicherheit und seit langem einen Personalnotstand, sowohl bei den Ärzten als auch im Pflegebereich.”

Sigrid Pilz von den Grünen erinnerte gegenüber der APA daran, dass ihr (von Stadträtin Sonja Wehsely (S) abgelehnter) Wunsch nach einem Besuch der Spitäler zu der Veranstaltung geführt habe. Ihr Fazit: “Diese Sache ist unter eindrucksvoller Observanz abgelaufen. Dort wo ich war, waren zumindest ein bis zwei sozialdemokratische Abgeordnete.” Trotz der Inszenierung hätten Vertreter der Spitäler gemeint, dass Verbesserungen möglich seien, so Pilz. Durch die U-Kommission öffne sich nun ein “Mondfenster für Veränderung”, das es zu nutzen gelte.

“Information ist gut, Kontrolle ist besser”, kommentierte Ingrid Korosec, Gesundheitssprecherin der Wiener ÖVP, die Veranstaltung. Diese sei kein adäquater Ersatz dafür gewesen, sich bei einem Lokalaugenschein selbst ein Bild zu machen. “Journalisten wurden bereitwillig durch die Abteilungen geführt, uns hat man dagegen jeglichen Zutritt verwehrt und stattdessen ins Medienzentrum des AKH zitiert”, kritisierte Korosec – die selbst nicht teilgenommen hat.

Heute, Freitag, wird in einer Gemeinderatspräsidiale das weitere Prozedere in Sachen U-Kommission festgelegt. Aller Voraussicht nach wird die konstituierende Sitzung am 25. März stattfinden. Geht es nach der SPÖ, könnte die Kommission danach im Wochentakt zusammentreten.

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