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Prozess wegen Kindesmisshandlung in Feldkirch

32-Jährige soll ihren kleinen Sohn verletzt haben
32-Jährige soll ihren kleinen Sohn verletzt haben
Eine 32-jährige Vorarlbergerin soll ihrem heute zweijährigen Sohn seit seiner Geburt mindestens 18 Knochenbrüche an Armen und Beinen zugefügt haben. Am Dienstag begann am Landesgericht Feldkirch der Prozess gegen die Frau, die die Beschuldigungen vehement bestreitet. Um ein psychiatrisches Gutachten einzuholen und weil Zeugen fehlten, wurde die Verhandlung bis voraussichtlich November vertagt.


Die 32-Jährige hatte im vergangenen November ihren Sohn wegen einer Oberschenkelfraktur ins Krankenhaus Dornbirn gebracht. Zahlreiche ältere Brüche veranlassten die Ärzte dazu, Anzeige zu erstatten. Bei der Befragung durch die Polizei erklärte die Frau, dass eine Bekannte für die Verletzungen infrage käme. Diese habe sich zeitweise um das Kind gekümmert.

Im Raum stand weiters der Vorwurf, dass die Frau Bekannte zu falschen Gefälligkeitsaussagen angestiftet hat. Zehn Zeugen wurden am Dienstag einvernommen, immer wieder wurde die Frage gestellt, ob sie nicht falsche Wahrnehmungen bestätigen sollten.

Eine 36-jährige Bekannte war im Zusammenhang mit den Kindesmisshandlungen bereits rechtskräftig verurteilt worden, weil sie falsche Angaben gemacht hatte. Zwei Zeugen, von denen einer erst im November aus der Türkei zurückkommt, blieben dem Prozess fern.

Die Verteidigung beantragte die Einholung eines psychiatrischen Gutachtens zur Zurechnungsfähigkeit der 32-Jährigen. Für den Fall, dass die Frau als Täterin verurteilt würde, soll geklärt werden, ob sie nicht allenfalls am sogenannten Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet. Dabei verletzen Mütter ihre Kinder, um auf diese Weise im Zuge der medizinischen Behandlung der Kleinen Aufmerksamkeit zu bekommen.

Der Bub und seine fünf Jahre alte Schwester wurden seit Bekanntwerden der Vorwürfe im November im Kinderdorf und von einer Pflegefamilie betreut. Die Obsorge für beide Kinder wurde von der Jugendwohlfahrt übernommen.

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