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Prozess um Wiener: Tochter über Jahre vergewaltigt

Ein Wiener steht in Eisenstadt wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht.
Ein Wiener steht in Eisenstadt wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht. ©Bilderbox.at
Wegen Kindesmissbrauch und einer Vielzahl weiterer Delikte muss sich am Dienstag ein 55-jähriger Wiener im Landesgericht Eisenstadt verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann, der lange Zeit im Südburgenland lebte, vor, im Zeitraum ab Herbst 2000 bis Anfang Dezember 2007 seine Tochter vergewaltigt zu haben. Der Staatsanwalt sprach von einer Vielzahl von Übergriffen: “Es war definitiv eine dreistellige Anzahl.” Außerdem soll er von dem Mädchen kinderpornografische Aufnahmen gemacht haben. Die Anklage warf ihm weiters gefährliche Drohung gegenüber seiner Exfrau bei einen Streit im Jahr 2010 vor.

Wiener soll seine Tochter sieben Jahre lang missbraucht haben

Der Staatsanwalt listete die angeklagten Straftaten – darunter schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen, Blutschande und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses – in einer Aufzählung von Punkt A bis zum Punkt M auf. Der 55-Jährige soll seine Tochter manchmal auch ans Bett gefesselt, ihr eine Maske über den Kopf gezogen und ihr den Hals zusammengedrückt haben. Die Tochter, die im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren missbraucht worden sein soll, habe als Folge der Taten eine Persönlichkeitsentwicklungsstörung erlitten, die einer schweren Körperverletzung gleichkomme, erläuterte der Ankläger.

Angeklagter bedrohte auch Ehefrau

Einmal, am 31. Oktober des Vorjahres, soll der 55-Jährige bei einem Streit seine damalige Ehefrau getreten und geschlagen haben. Worte wie “Ich könnte dich töten, vielleicht tue ich es noch“, soll er dabei gebraucht haben. Gegenüber seinem Bruder habe der Angeklagte einmal die “Einladung” ausgesprochen, seine Tochter im Intimbereich zu berühren, als sie teilweise entkleidet auf dem Bett gelegen sei. Als dieser das Ansinnen zurückwies, soll ihm der Wiener gedroht haben, dass seinen Kindern etwas passiere, wenn er nicht über den Vorfall schweige.

Tochter erlitt schwere Depressionen

Die Übergriffe des Angeklagten gegenüber der Tochter hätten erst aufgehört mit elf Jahren, “weil das Mädchen in diesem Alter offenbar den pädophilen Neigungen des Angeklagten nicht mehr entsprach”, so der Anwalt des Opfers, das mittlerweile 16 Jahre alt sei. Es leide neben Angstzuständen und Depressionen auch an Flashbacks: “Sie sieht immer wieder diese Bilder der sexuellen Gewalt vor sich” und erinnere sich regelmäßig an die Kommandos des Angeklagten, so der Anwalt: “Es geht ihr einfach nicht gut.

30.000 Euro Schmerzensgeld für vergewaltigte Tochter gefordert

Der Jurist machte Schmerzensgeldansprüche im Ausmaß von 30.000 Euro geltend. Für die Ex-Ehefrau des Angeklagten forderte er insgesamt 930 Euro als Schmerzensgeld und Schadenersatz für die bei dem gewalttätigen Streit zerstörte Brille.

Der Prozess hatte am Dienstagvormittag mit eineinhalb Stunden Verspätung begonnen. Ein Schöffe war zunächst nicht erschienen. Als der Mann schließlich doch auftauchte, wurde er vom Vorsitzenden Wolfgang Rauter seiner Tätigkeit enthoben “aufgrund seiner offensichtlichen Alkoholisierung und dem scheinbar an eine Verstandesschwäche sich annähernden Zustand.” Es musste eine Ersatzschöffin organisiert werden.

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