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Prozess um versuchten Frauenmord in Fitnessstudio

Ein 28-Jähriger steht am 14. Juni vor Gericht, weil er seine Freundin, die in einem Fitnesscenter arbeitet, mit dem Messer und Hantelscheiben schwer verletzt hat.
Ein 28-Jähriger steht am 14. Juni vor Gericht, weil er seine Freundin, die in einem Fitnesscenter arbeitet, mit dem Messer und Hantelscheiben schwer verletzt hat. ©pixabay.com (Sujet)
In Oberösterreich hat ein 28-Jähriger seine Frau, die in einem Fitnessstudio arbeitet, mit einem Messer und Hantelscheiben attackiert und schwer verletzt. Nun steht er am 14. Juni wegen versuchtem Mordes vor Gericht.
"Stiller Notruf" kann an Feiertagen helfen

Die Frau hatte kurz vor dem Angriff noch den Polizei-Notruf gewählt, weil sie sich durch das Auftauchen ihres Mannes vor dem Haus bedroht fühlte, dort aber nur den Rat erhalten, Anzeige zu erstatten. Dazu kam es jedoch nicht mehr.

Versuchter Femizid in Fitnesstudio: Prozess in Oberösterreich

Der zum Tatzeitpunkt 27-Jährige soll seine Frau im Vorfeld zumindest zweimal mit dem Umbringen bedroht haben. Er schickte ihr etwa kurz vor der Tat am 21. Dezember eine Chatnachricht, die die 28-Jährige stark beunruhigte. Als sie dann ihren Mann, den sie eigentlich in einer Suchtklinik wähnte, auf dem Parkplatz vor dem Fitnessstudio stehen sah, rief sie die Polizei. Den von einer Beamtin am anderen Ende der Leitung erhaltenen Rat, Anzeige zu erstatten, konnte sie nicht mehr umsetzen: Wenige Minuten später tauchte der 27-Jährige in den Räumlichkeiten des Fitnessstudios auf, zog ein Messer und stach auf seine Frau ein. Trainierende kamen zu Hilfe und attackierten den Angreifer mit Hanteln. Er ließ schließlich von der Frau ab und flüchtete, wurde aber wenig später festgenommen. Laut Polizei war er betrunken und stand unter Drogen.

Ermittler gehen von Eifersucht als Motiv aus

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Motiv des mutmaßlichen Täters Eifersucht war. Er räumte die Tat in seinen Einvernahmen ein, will aber keine Tötungsabsicht gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft sieht das anders und legt ihm versuchten Mord sowie - wegen der Chatnachrichten - schwere Nötigung und gefährliche Drohung zur Last. Ein Urteil des Geschworenengerichts soll noch am 14. Juni gesprochen werden.

Versuchter Femizid: Frage ob Notrufbeamtin richtig gehandelt habe

Nach Bekanntwerden des Falls bzw. seiner Vorgeschichte wurde auch untersucht, ob die Notrufbeamtin richtig gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch ein, diese wurden aber eingestellt. Polizeiintern war die Beamtin eine Zeit lang vom Notruf abgezogen worden.

Hilfe für Frauen bei Gewalt

Frauen, die Gewalt erleben, finden u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133

(APA/Red)

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