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Prozess um Polizeigewalt: Videoaufnahmen wurden erörtert

Der Prozess wird am 12. Juli fortgesetzt.
Der Prozess wird am 12. Juli fortgesetzt. ©APA/Hans Punz
Am Donnerstag wurde der Prozess gegen acht Wiener Polizisten fortgesetzt. Sie sollen im Jänner 2019 ohne ersichtlichen Grund einen Tschetschenen geschlagen und verletzt haben.
Hauptangeklagte geständig
Acht Suspendierungen nach Gewalt-Vorwürfe

Am Wiener Landesgericht ist am Donnerstag der Prozess gegen acht Polizeibeamte fortgesetzt worden, die am 13. Jänner 2019 in einem Spiellokal in Favoriten einen Tschetschenen ohne ersichtlichen Grund geschlagen und dabei verletzt haben sollen. Die Hauptangeklagten hatten sich beim Prozessauftakt zur Anklage - Missbrauch der Amtsgewalt, Körperverletzung und Fälschung eines Beweismittels - schuldig bekannt.

Videoaufnahmen wurden erörtert

Am zweiten Verhandlungstag wurden ausführlich Videoaufnahmen aus einer im Spiellokal installierten Überwachungskamera erörtert, die die Polizeigewalt dokumentiert hatte. Der Fall wurde erst strafrechtlich untersucht, nachdem das Bildmaterial im Vorjahr der "Kronen Zeitung" zugespielt worden war. Darauf ist zu sehen, wie ein 37-Jähriger Beamter den Tschetschenen zuerst gegen eine Wand stößt und ihn dann am Nacken packt, diesem einen Kniestoß in den Unterleib versetzt und mit Fäusten auf den Mann einschlägt, nachdem dieser zu Boden gegangen war. Ein 29-jähriger Kollege verpasst dem Tschetschenen dann auch noch einen Schlag ins Gesicht. Die beiden Beamten sind seit Beginn der Ermittlungen vom Dienst suspendiert.

Prozess wird am 12. Juli fortgesetzt

Der Prozess wird am 12. Juli mit der Zeugenbefragung des Tschetschenen fortgesetzt und soll dann auch abgeschlossen werden. Im Weg einer Videokonferenz soll auch noch ein unbeteiligter Zeuge vernommen werden. Der Slowake hatte sich in dem Lokal befunden und war für die Polizei wegen vorgeblich sprachlicher Barrieren zunächst nicht als Zeuge in Betracht gekommen.

(APA/Red)

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