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Prozess um Mord in Paraguay mit Zeugen fortgesetzt: Tag 3

Der Prozess um den Mord in Paraguay ging weiter
Der Prozess um den Mord in Paraguay ging weiter ©APA (Sujet)
Jener Mordprozess um den mysteriösen Tod einer 46-jährigen Niederösterreicherin in Paraguay, der derzeit am Landesgericht Wiener Neustadt stattfindet, ist am Donnerstag mit weiteren Zeugenbefragungen fortgesetzt worden.
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Die Antworten vermittelten einen Eindruck der Lebensverhältnisse der beiden Angeklagten, des Ehemanns der Toten und seiner Partnerin.

Vergiftet aus Habgier?

Dem 55-Jährigen und der 47-Jährigen wird angelastet, die Ehefrau des Angeklagten aus Habgier vergiftet zu haben. Beide bestreiten das. Das Verfahren hat am Dienstag begonnen.

Der Bruder der in Paraguay begrabenen Frau mit Down-Syndrom sagte als Zeuge, er sei überrascht gewesen, dass seine Schwester den Angeklagten geheiratet habe, außerdem habe er davon “erst im Nachhinein” erfahren.

Opfer freute sich auf Paraguay-Urlaub

Seine Schwester habe sich auf den Urlaub in Paraguay gefreut, “ich habe ihn ihr gegönnt”. Der Mann war es auch, der Vermisstenanzeige erstattete, als seine Schwester nicht aus Südamerika zurückkehrte. “Ich habe mir Sorgen gemacht, sie hätte schon längst zurück sein müssen, allein wegen ihrem Hund.”

Aus den Aussagen der 25-jährigen Tochter des Angeklagten war zu erfahren: Die beiden Angeklagten lebten unter einem Dach, der geschiedene Vater hätte ihr die Frau als Arbeitskollegin vorgestellt. Das Opfer hingegen hätte sie nur “fünf Mal” im Haus ihres Vaters angetroffen.

Tochter des Ehemannes sagt aus

Dass die laut Anklage vergiftete Frau an einem Down-Syndrom gelitten habe, sei ihr nie aufgefallen. “Sie war eigen, aber es gibt halt solche Menschen. Auffällig war sie aber nicht. Höchstens der Stil, wie altmodisch sie angezogen war.”

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden Angeklagten, dass ein Paar sind und man die 46-Jährige aus Habgier vergiftet habe. Die Frau hatte vor der Hochzeit zwei Lebensversicherungen abgeschlossen. Bezugsberechtigt war auch die Tochter des Angeklagten.

Mord wegen Lebensversicherungen?

“Davon habe ich erst aus der Zeitung erfahren”, erklärte sie am Donnerstag. Ihre Befragung ergab auch, dass sie ihrem Vater, obwohl längst volljährig, eine Vollmacht gegeben hatte, damit dieser u. a. ihre Geldgeschäfte regle. Diese Vollmacht existiert noch immer.

“Da wird sich Ihr Vater aber schwertun, wenn er jetzt in U-Haft sitzt”, meinte ein Richter. Antwort: “Dafür kümmere ich mich jetzt um seine Angelegenheiten.” Eine Fortsetzung mit voraussichtlichem Urteil wird es am 15. Juli geben.

(apa/red)

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